Gleichstrom oder Wechselstrom – was ist der Unterschied?

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Dominik Broßell

Redakteur

PV-TechnikLesezeit 4 Minuten
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Photovoltaikanlagen erzeugen Strom direkt aus Sonnenlicht – aber wusstest Du, dass dieser Strom zunächst nicht einfach so in Deinem Haushalt genutzt werden kann? Der Grund dafür liegt im Unterschied zwischen Gleichstrom und Wechselstrom. In diesem Artikel erfährst Du, was es mit diesen beiden Stromarten auf sich hat, warum der Gleichstrom Wechselstrom Unterschied entscheidend für Deine Solaranlage ist und welche Rolle der Wechselrichter dabei spielt.

Was ist Gleichstrom?

Gleichstrom – oft mit "DC" (Direct Current) abgekürzt – ist Strom, der gleichmäßig in eine Richtung fließt. Er entsteht beispielsweise in Batterien, Akkus und – ganz wichtig – Solarmodulen von Solaranlagen oder Balkonkraftwerken. Dort wird durch das einfallende Sonnenlicht eine konstante elektrische Spannung erzeugt, die ohne Richtungsänderung durch den Stromkreis fließt.

Typische Eigenschaften von Gleichstrom

Gleichstrom – oder auch DC (Direct Current) genannt – zeichnet sich dadurch aus, dass die elektrischen Ladungsträger gleichmäßig in eine feste Richtung fließen. Das macht ihn besonders stabil und berechenbar. Hier die wichtigsten Merkmale:

  • Konstante Spannung in eine Richtung: Beim Gleichstrom bleibt die Stromrichtung immer gleich – von der negativen zur positiven Seite. Diese gleichmäßige Bewegung ist ideal für Geräte, die eine stabile Spannung benötigen, wie z. B. Akkus oder Batterien.
  • Fließt gleichmäßig vom Minus- zum Pluspol: Anders als beim Wechselstrom pendeln die Elektronen nicht hin und her. Stattdessen bewegen sie sich kontinuierlich in eine Richtung – das ist vor allem für Ladevorgänge vorteilhaft.
  • Wird in PV-Anlagen direkt von den Solarmodulen erzeugt: Wenn Sonnenlicht auf ein Solarmodul trifft, entsteht Gleichstrom. Das ist die Ursprungsform des Stroms in Deiner PV-Anlage – ganz gleich, ob auf dem Dach oder auf dem Balkon.

Was ist Wechselstrom?

Wechselstrom – kurz "AC" (Alternating Current) – ist der Strom, den Du aus Deiner Steckdose bekommst. Hier ändert sich die Flussrichtung regelmäßig, in Europa 50 Mal pro Sekunde, also mit einer Frequenz von 50 Hertz. Das macht ihn besonders transportfähig – ein großer Vorteil für die Stromnetze.

Eigenschaften von Wechselstrom

Wechselstrom – auch AC (Alternating Current) – ist die Stromart, die in den meisten Haushalten zum Einsatz kommt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Stromrichtung ständig ändert, typischerweise 50 Mal pro Sekunde (50 Hz). Diese Technik hat sich weltweit durchgesetzt – und das aus gutem Grund:

  • Die Richtung des Stromflusses wechselt periodisch: Bei Wechselstrom ändert sich die Richtung des Stroms in einem festen Rhythmus. Dadurch entsteht eine sinusförmige Spannungskurve, die sich effizient erzeugen und transportieren lässt.
  • Ideal für den Transport über große Distanzen: Wechselstrom hat den großen Vorteil, dass er sich problemlos transformieren lässt – also auf sehr hohe Spannungen gebracht werden kann, um Verluste beim Stromtransport zu reduzieren. Genau deshalb verwenden Stromnetze weltweit Wechselstrom.
  • Wird von Haushaltsgeräten standardmäßig genutzt: Ob Kühlschrank, Fernseher oder Waschmaschine – die meisten elektrischen Geräte im Haushalt sind für Wechselstrom ausgelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass der in Deiner PV-Anlage erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird.

Gleichstrom Wechselstrom Unterschied: Einfach erklärt

EigenschaftGleichstrom (DC)Wechselstrom (AC)
Stromrichtungkonstant in eine Richtungändert sich regelmäßig
AnwendungSolarmodule, BatterienHaushaltsgeräte, Stromnetz
Transport über Distanzschwierigsehr gut geeignet
Erzeugung in PV-Anlagendirekt durch die Modulewird durch den Wechselrichter erzeugt

Für Dich als BesitzerIn einer PV-Anlage ist besonders wichtig: Deine Solarmodule erzeugen Gleichstrom, Dein Hausnetz braucht aber Wechselstrom. Genau deshalb ist der nächste Punkt so entscheidend:

Was macht ein Wechselrichter?

Der Wechselrichter ist das Herzstück Deiner PV-Anlage – oder, wie wir bei priwatt sagen: das Gehirn. Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, damit Du den Strom im Haushalt auch wirklich nutzen kannst.

Ohne Wechselrichter wäre Dein Solarstrom nicht kompatibel mit dem Hausnetz, den Haushaltsgeräten oder dem Stromzähler.

Moderne Wechselrichter – wie z. B. die Mikrowechselrichter von priwatt – haben noch weitere Aufgaben:

  • Optimierung des Stromertrags durch MPP-Tracking
  • Steuerung der Einspeisung ins Hausnetz
  • Überwachung der Netzfrequenz
  • Bereitstellung von Blindleistung zur Netzstabilität

Bedeutung für Deine Photovoltaikanlage

Warum der Unterschied zwischen Gleichstrom und Wechselstrom in der Photovoltaik so relevant ist? Ganz einfach: Nur durch die Umwandlung in Wechselstrom kannst Du:

  • Deinen Solarstrom direkt im Haushalt verbrauchen
  • Stromkosten sparen, indem Du weniger Netzstrom brauchst
  • Überschüssigen Strom einspeisen, sofern Deine Anlage das unterstützt

Vor allem bei Balkonkraftwerken mit Speicher macht das eine große Rolle: Der Strom wird zunächst in Batterien (DC) gespeichert – und bei Bedarf vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt.

Fazit: Ohne Wechselrichter kein nutzbarer Solarstrom

Der Unterschied zwischen Gleichstrom und Wechselstrom ist nicht nur ein physikalischer Fakt, sondern essenziell für Deine Energiewende zuhause. Während Solarmodule Gleichstrom erzeugen, sorgt der Wechselrichter für die Umwandlung in haushaltsüblichen Wechselstrom – damit Dein selbst erzeugter Strom auch wirklich bei Deinen Geräten ankommt.

Egal ob Du ein Balkonkraftwerk mit oder ohne Speicher nutzt: Die richtige Kombination aus Solarmodul, Wechselrichter und ggf. Batteriespeicher ist entscheidend, um Deinen Solarstrom effektiv und nachhaltig zu nutzen.

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Dominik BroßellRedakteur

Als euer Experte für Solartechnik und erneuerbare Energien informiert euch Dominik regelmäßig im priwatt-Blog über alles Wissenswerte rund um die Themen Balkonkraftwerk, PV, Stromtarife, Batteriespeicher und Co.

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