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5 Tipps, um den Eigenverbrauch Deiner PV-Anlage (z.B. Balkonkraftwerk) zu optimieren

Author's iconDominik Broßell
Wirtschaftlichkeit
Lesezeit 10 Minuten
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BesitzerInnen von Photovoltaik-Anlagen möchten so viel des produzierten Solarstroms im eigenen Haushalt verbrauchen wie möglich. Zwar gibt es eine Einspeisevergütung, wenn Du Deinen Solarstrom dem öffentlichen Stromnetz zur Verfügung stellst. Allerdings ist es für Dich nach wie vor kosteneffektiver, Netzstrom Deines Anbieters zu sparen und durch Deinen eigenen Solarstrom so weit es geht zu “ersetzen”. In Hinblick auf stark steigende Strompreise – und die Einspeisevergütung, die damit nicht Schritt hält – sparst Du damit mehr Geld, als die Einspeisevergütung kompensieren könnte:

Der derzeitige Vergütungs-Tarif beträgt 8,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand Juli 2023) für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung unter 10 kWp. Im Vergleich dazu kostet der Strom vom Netzanbieter derzeit durchschnittlich 34,96 Cent pro kWh (2. Halbjahr 2022). Du sparst also ganz klar lieber eine kWh Deines Stromanbieters, als eine kWh Solarstrom vom Staat vergütet zu bekommen – eine einfache Rechnung.

Balkonkraftwerke bzw. Stecker-Solaranlagen schlagen dabei eine für Verbraucher interessante Brücke: Diese Anlagen qualifizieren sich nicht für die Vergütung und setzen komplett auf den Eigenverbrauch. Dafür sind sie weitaus unkomplizierter und einfacher zu installieren, anzumelden und zu betreiben als größere Solaranlagen – und belohnt smarte BesitzerInnen besonders, die ihre Eigenverbrauchsquote verbessern.

In diesem Artikel erklären wir Dir anhand von fünf nützlichen Tipps, wie Du die Eigenverbrauchsquote Deiner Solaranlage optimieren kannst.

Das Balkonkraftwerk: Die beste Eigenverbrauch-PV-Anlage

Der bevorzugte Eigenverbrauch gegenüber einer Netzeinspeisung macht das Balkonkraftwerk besonders attraktiv. Mit einer solchen Mini-Solaranlage produzierst Du Solarstrom ausschließlich für den Eigenverbrauch. Die kompakte Stecker-Solaranlage, die neben dem Balkon auch auf Gartenflächen, auf der Terrasse, an der Fassade oder auf Dächern jeglicher Art installiert werden kann, zeichnet sich durch die kinderleichte Plug-and-Play-Funktion aus und genießt darüber hinaus weit vereinfachte Spielregeln in puncto Anmeldung. 

Solange die Mini-Solaranlage nicht mehr als 600 Watt erzeugt, gilt das Volumen des erzeugten Solarstroms als “nicht signifikant” und die Anlage wird als Mini-PV-Anlage klassifiziert. Diese Obergrenze wird im Frühjahr 2024 auf den europäischen Standard “Balkonkraftwerk 800 Watt” angehoben. Damit steigt auch das Potenzial für den Eigenverbrauch und Du kannst noch mehr Stromkosten sparen.

Mit einer durchschnittlichen Eigenverbrauchsquote können sich Balkonkraftwerke bereits nach 5 Jahren amortisieren. Spiel das ganze doch einmal mit unserem PV-Ertragsrechner durch.

Im Gegenzug zu den gelockerten Regeln wird Solarstrom aus Balkonkraftwerken, der ins öffentliche Stromnetz gespeist wird, nicht vergütet. Du “schenkst” quasi Deinen grünen Strom der Öffentlichkeit, was immerhin Deinen ökologischen Fußabdruck verbessert, aber Deiner Geldbörse nicht zugutekommt. Damit Du von Deinem Balkonkraftwerk maximal profitierst, bist Du also angehalten, möglichst viel des erzeugten Solarstroms selbst zu verbrauchen.

Balkonkraftwerke produzieren gegenüber Großanlagen natürlich weniger Solarstrom, aber dadurch ist es auch weitaus einfacher, den Strom komplett im eigenen Haushalt zu verbrauchen.

Zu unseren Balkonkraftwerken:

Eigenverbrauch-Tipp 1: Speicher für PV-Anlagen / Balkonkraftwerke nutzen

Speicher für Photovoltaik-Anlagen sind eine einfache Möglichkeit, Deinen Eigenverbrauch zu maximieren. Aus gutem Grund kommen auch immer mehr Balkonkraftwerk-Speicher auf den Markt: Diese Zusatzgeräte sind die perfekte Lösung, um die Eigenverbrauchsquote Deines selbst produzierten Solarstroms zu erhöhen. Überschüssigen Solarstrom, der nicht direkt in Deinem Haushalt verbraucht wird, speicherst Du nämlich einfach in einer Batterie und greifst dann später darauf zurück, wenn Du den Strom auch wirklich verbrauchen kannst. 

Speicher für Solaranlagen gibt es in variablen Größen. Bist Du tagsüber nicht zuhause, kann schon ein 1 kWh-starker Speicher deinen Anforderungen genügen. Du kannst außerdem Speicher nachrüsten: Balkonkraftwerk-Speicher wie der Zendure SolarFlow sind modular stapelbar und können so zwischen 1 kWh und 4 kWh Solarstrom speichern.
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Ein Balkonkraftwerk mit Speicher erhöht Deine Unabhängigkeit vom Energiemarkt. Ohne einen zugehörigen Speicher kann Dein Balkonkraftwerk Deinen Eigenverbrauch nur effektiv abdecken, wenn gerade auch eine gute Sonneneinstrahlung vorherrscht. Bei ungünstigen Wetterbedingungen oder in der Nacht bist Du weiterhin dazu gezwungen, teuren Netzstrom zu beziehen. Mit einem Speicher hast Du die Möglichkeit, den erzeugten Strom jederzeit zu nutzen und bist somit weniger auf Deinen Stromanbieter angewiesen. 

Ein Balkonkraftwerk-Speicher lohnt sich also generell und insbesondere dann, wenn während der Sonnenstunden am Tag niemand Zuhause ist, um den erzeugten Solarstrom weitestgehend zu verbrauchen. Zwar versorgst Du in Deiner Abwesenheit immer eingeschaltete Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Wärmepumpe, Sicherheitssysteme, usw. Allerdings wirst Du einen beachtlichen Teil Deines erzeugten grünen Stroms dem öffentlichen Stromnetz schenken. Speicher lohnen sich noch einmal zusätzlich für PendlerInnen, die ihre Wohnung öfter tagelang verlassen, und für Vielreisende, die in ihrer Abwesenheit gerne Solarstrom tanken möchten.

Mit einem Stromspeicher kannst Du problemlos 70 % oder sogar mehr Deines erzeugten Stroms selbst nutzen. Die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Einspeicherung und Abgabe von Energie genau zu steuern, ermöglicht es Dir, Dein System individuell an Deine Bedürfnisse anzupassen. Dadurch profitierst Du noch stärker von den Erträgen Deines Balkonkraftwerks und machst Dich noch unabhängiger vom Strom aus dem öffentlichen Netz.

Eigenverbrauch-Tipp 2: Deinen Stromverbrauch an die Sonnenstunden anpassen

Um den Photovoltaik-Eigenverbrauch Deiner Solaranlage zu optimieren, solltest Du den Großteil Deines Stromverbrauchs auf die sonnenreichsten Stunden des Tages verlagern. Indem Du elektrische Geräte wie die Waschmaschine und Trockner, den Geschirrspüler oder Ladegeräte vorzugsweise tagsüber nutzt, wenn die Solaranlage aktiv ist, profitierst Du effektiv von Deinem eigenen grünen Strom.

Die Sonnenstunden bieten Dir außerdem eine gute Gelegenheit, energieintensive Aufgaben zu erledigen. Beispielsweise kannst Du bei sonnigen Tagesabschnitten die Waschmaschine starten und die Geschirrspülmaschine laufen lassen, um diese Zeiten optimal auszunutzen. Durch bewusstes Energiemanagement und die Anpassung Deines Verbraucherverhaltens an die Sonneneinstrahlung kannst Du Deine Solaranlage optimal ausnutzen und aktiv dazu beitragen, Deine Energiekosten zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten. Das Ausnutzen der sonnenreichen Stunden für den Stromverbrauch wird nicht nur Deine Energieeffizienz steigern, sondern auch Deine Unabhängigkeit vom herkömmlichen Stromnetz erhöhen.

Du bist während der sonnenreichen Stunden am Tag üblicherweise nicht zuhause und kannst Deine Geräte nicht einschalten? Wenn Du über eine zusätzliche Speicherlösung verfügst, speicherst Du den in diesen sonnigen Tageszeiten erzeugten Überschuss an Strom. Dies ermöglicht es Dir, den gespeicherten Strom zu nutzen, wenn Du zuhause bist.

Eigenverbrauch-Tipp 3: Zeitschaltuhren und Smart Home-Steuerung nutzen

Die Verwendung von Zeitschaltuhren oder Smart Home-Steuerungssystemen bietet Dir eine clevere Möglichkeit, den Eigenverbrauch Deiner Solaranlage zu maximieren. Durch das Programmieren bestimmter Geräte, wie beispielsweise die Waschmaschine, den Geschirrspüler oder andere elektrische Geräte, können sie sich automatisch einschalten, wenn die Solaranlage gerade ausreichend Strom erzeugt.

Dieser smarte Ansatz ermöglicht es Dir, den Energieverbrauch gezielt auf sonnenreiche Stunden zu verlagern, wenn die Solaranlage ihre maximale Leistung erbringt. Dadurch wird der Anteil des selbst erzeugten Solarstroms, den Du direkt nutzt, erheblich gesteigert. Du hältst somit die Abhängigkeit von teurem Netzstrom gering und nutzt die kostenlose Energie der Sonne noch effizienter.

Die Kombination von Solarenergie und intelligenten Steuerungssystemen ermöglicht es Dir, das volle Potenzial Deiner Solaranlage auszuschöpfen und gleichzeitig Komfort und Effizienz in Deinem Haushalt zu erhöhen.

Eigenverbrauch-Tipp 4: Ausrichtung und Neigung der Solarmodule optimieren

Die optimale Ausrichtung Deiner Solaranlage ist ein entscheidender Faktor für ihre Effizienz und den Energieertrag. Klar ist: Je effektiver Deine PV-Anlage grünen Strom produziert, desto mehr Strom kannst Du letzten Endes selbst verbrauchen und Deinen Eigenverbrauch entsprechend erhöhen.

Deine Solarmodule sind im Idealfall nach Süden gerichtet, da dies die maximale Sonneneinstrahlung ermöglicht. Dadurch optimierst Du die Erzeugung von Solarstrom und erhöhst Deine Eigenverbrauchsquote. Die Ausrichtung nach Süden ist besonders wichtig in Mitteleuropa (darunter Deutschland, Schweiz, Österreich), wo die Sonne überwiegend im Süden steht.

Zusätzlich zur horizontalen Ausrichtung solltest Du auch die Neigung der Solarmodule beachten. Die empfohlene Neigung variiert je nach geografischer Breite des Standorts. Für Deutschland wird eine Neigung von etwa 30° bis 35° empfohlen, um eine ideale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

Eine sorgfältige Planung und Installation der Solaranlage ist somit essenziell. Eine präzise Ausrichtung und Neigung der Module führt zu einer höheren Energieausbeute und verbessert die Wirtschaftlichkeit der Anlage. 

Beachte außerdem spezifische Empfehlungen für die optimale Ausrichtung in verschiedenen Regionen Deutschlands. In sonnenreichen Gebieten wie Bayern kann eine etwas flachere Neigung gewählt werden, während in Norddeutschland eine etwas steilere Neigung von Vorteil ist, um die geringere Sonneneinstrahlung auszugleichen.

Eigenverbrauch-Tipp 5: Im Haushalt moderne und energieeffiziente Geräte nutzen

Eine effektive Möglichkeit, Deinen Gesamtstromverbrauch im Haushalt zu reduzieren, besteht darin, energieeffiziente Haushaltsgeräte und LED-Beleuchtung zu nutzen. Energiesparende Geräte verbrauchen weniger Strom und tragen somit zu geringeren Energiekosten bei. 

Das bedeutet für die Eigenverbrauchsquote Deiner PV-Anlage, dass weniger Strom notwendig ist, um die Geräte zu versorgen – und im Endeffekt kannst Du größere Teile Deines Gesamthaushalts abdecken. Zudem verbesserst Du auch Deinen ökologischen Fußabdruck, weil Du einfach weniger Energie verbrauchst – selbst wenn Du Netzstrom beziehst. 

Durch den Austausch Deiner älteren Geräte gegen energieeffiziente Modelle kann Dein Stromverbrauch erheblich gesenkt werden. Ebenso spielt die Verwendung von LED-Beleuchtung eine entscheidende Rolle, da LEDs im Vergleich zu herkömmlichen Glühbirnen weniger Strom verbrauchen und langlebiger sind.

Benutzt Du zusätzlich einen Batteriespeicher für Stecker-Solaranlagen, kannst Du damit insgesamt mehr Geräte Deines Haushalts versorgen, wenn sie individuell weniger Strom benötigen. Zusammen mit einer Smart-Home-Steuerung erreichst Du eine wirklich beeindruckende Energieeffizienz!

FAQ: Das Wichtigste im Überblick

Wie funktioniert eine PV-Anlage mit Eigenverbrauch?

Eine PV-Anlage (z.B. Balkonkraftwerk) mit Eigenverbrauch erzeugt Strom aus Sonnenlicht und nutzt einen Teil davon direkt im Haushalt, bevor der überschüssige Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Wie hoch ist der Eigenverbrauch einer PV-Anlage?

Der Eigenverbrauch einer PV-Anlage (z.B. Balkonkraftwerk) hängt von der Anlagengröße, dem Strombedarf des Haushalts und den Nutzungsgewohnheiten ab. In der Regel liegt er bei rund 30 %. Mit Optimierungen sind um die 70 % möglich.

Wie berechnet man den Eigenverbrauch einer PV-Anlage?

Der Eigenverbrauch einer PV-Anlage (z.B. Balkonkraftwerk) wird durch das Verhältnis des direkt in Deinem Haushalt verbrauchten  Stroms zur gesamten erzeugten Solarstrommenge der Anlage berechnet.

Wie verbessert man den Eigenverbrauch einer PV-Anlage?

Hier sind 5 Tipps, wie Du Deine Eigenverbrauchsquote für Solarstrom verbessern kannst:

  1. Speicher für PV-Anlagen / Balkonkraftwerke nutzen
  2. Deinen Stromverbrauch an die Sonnenstunden anpassen
  3. Zeitschaltuhren und Smart Home-Steuerung nutzen
  4. Ausrichtung und Neigung der Solarmodule optimieren
  5. Im Haushalt energieeffiziente Geräte nutzen
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Dominik Broßell

Als Autor sammelte Dominik in unterschiedlichen Branchen Erfahrungen, bevor er in erneuerbaren Energien sein Herzensthema fand. Im priwatt-Blog informiert er regelmäßig über alles Wissenswerte rund um Solartechnik und Co.

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