Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage – Darf man das?

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Dominik Broßell

Redakteur

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Du hast bereits eine größere Photovoltaikanlage auf dem Dach und überlegst, zusätzlich ein Balkonkraftwerk zu installieren? Gute Idee! In diesem Artikel erfährst Du, warum die Kombination sinnvoll ist, welche Regelungen gelten und worauf Du bei der Installation achten solltest.

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Photovoltaik neu gedacht: Kombination statt Entweder-oder

Immer mehr Menschen setzen auf Solarstrom – und das nicht ohne Grund. Gerade wenn der Eigenverbrauch steigen soll, lohnt es sich, über ein zusätzliches Balkonkraftwerk zur bestehenden PV-Anlage nachzudenken. Das Gute daran: Seit Inkrafttreten des Solarpakets I im Mai 2024 ist rechtlich klar geregelt, dass Balkonkraftwerke auch zusätzlich zu einer PV-Anlage betrieben werden dürfen – ganz unkompliziert und ohne Leistungssummen zusammenzurechnen.

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Was sagt das Gesetz?

Laut Bundesnetzagentur und VDE gibt es keine Einschränkung für die Anzahl an PV-Anlagen pro Gebäude. Balkonkraftwerke gelten als eigene, unabhängige Stromerzeugungseinheiten. Das heißt: Auch wenn Du bereits eine Dachanlage betreibst, darfst Du zusätzlich ein Balkonkraftwerk installieren – sofern es am eigenen Stromkreis betrieben wird.

Technische Voraussetzungen und Hinweise

  • Trennung der Stromkreise: Achte darauf, dass das Balkonkraftwerk nicht mit der bestehenden PV-Anlage direkt verschaltet wird.
  • Separater Wechselrichter: Beide Anlagen benötigen jeweils einen eigenen Wechselrichter.
  • Steckdosenanschluss: Der Anschluss des Balkonkraftwerks erfolgt meist per Schuko- oder Wieland-Stecker – ganz ohne Elektrofachkraft.
  • Keine Einspeisevergütung für das Balkonkraftwerk: Strom, der durch das Balkonkraftwerk eingespeist wird, wird nicht vergütet, da es unter das vereinfachte Anmeldeverfahren fällt.

Wann lohnt sich die Kombination Solaranlage + Balkonkraftwerk?

Die Kombination aus einer bestehenden PV-Anlage und einem zusätzlichen Balkonkraftwerk lohnt sich vor allem dann, wenn Du Deinen Eigenverbrauch gezielt weiter steigern möchtest. Gerade in Haushalten, in denen tagsüber viel Solarstrom erzeugt wird, dieser aber nicht vollständig genutzt werden kann, bietet ein ergänzendes Balkonkraftwerk die Möglichkeit, weitere Stromerzeugungspotenziale auszuschöpfen – zum Beispiel auf Flächen, die bisher ungenutzt blieben.

Auch wenn Dein Energiebedarf in letzter Zeit gestiegen ist – etwa durch die Anschaffung einer Wärmepumpe, eines Elektroautos oder durch die Umstellung auf elektrische Heizsysteme – bietet sich ein Balkonkraftwerk als flexible und schnell umsetzbare Erweiterung an.

Besonders effektiv wird die Kombination, wenn Du zusätzlich auf Balkonkraftwerk-Speicher setzt. Damit kannst Du Deinen selbst erzeugten Strom sogar speichern und dann nutzen, wenn Du ihn wirklich brauchst – beispielsweise am Abend. So erreichst Du mit der richtigen Kombination aus PV-Anlage, Balkonkraftwerk und Speicherlösungen eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 90 % – und wirst deutlich unabhängiger vom Stromnetz.

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Anmeldung und rechtliche Vorgaben

Auch bei einer Kombination aus beiden Systemen gilt:

  • PV-Anlage: Muss beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister angemeldet werden.
  • Balkonkraftwerk: Nur Anmeldung im Marktstammdatenregister notwendig.
  • Zählerwechsel: Falls noch ein alter Ferraris-Zähler vorhanden ist, wird dieser vom Netzbetreiber kostenlos durch einen modernen Zähler ersetzt.

Fazit: Gemeinsam stark für mehr Autarkie

Ein Balkonkraftwerk ist die perfekte Ergänzung zur bestehenden Photovoltaikanlage – besonders, wenn Du Deinen Eigenverbrauch erhöhen, freie Flächen nutzen oder auf einfache Weise noch mehr grünen Strom produzieren möchtest. Die Kombination ist rechtlich erlaubt, technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll.

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FAQ: Häufige Fragen zur Kombination aus PV-Anlage und Balkonkraftwerk

Kann ich ein Balkonkraftwerk einfach zur bestehenden PV-Anlage hinzufügen?

Ja, das ist problemlos möglich. Die Gesetzgebung erlaubt ausdrücklich den parallelen Betrieb beider Systeme. Wichtig ist nur, dass das Balkonkraftwerk unabhängig arbeitet – mit eigenem Wechselrichter und Stromkreis. So kannst Du flexibel zusätzliche Flächen nutzen und Deinen Eigenverbrauch weiter optimieren.

Müssen beide Anlagen separat angemeldet werden?

Ja, jede Stromerzeugungseinheit muss einzeln im Marktstammdatenregister (MaStR) registriert werden – auch wenn Du bereits eine Dachanlage betreibst. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist für Balkonkraftwerke nicht erforderlich. Die Anmeldung ist online möglich und dauert nur wenige Minuten.

Gibt es eine Einspeisevergütung für das Balkonkraftwerk?

Nein, für den eingespeisten Strom aus dem Balkonkraftwerk erhältst Du keine Einspeisevergütung. Der Vorteil liegt im Eigenverbrauch: Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart bares Geld. Eine Vergütung erhältst Du weiterhin für den Strom aus der großen PV-Anlage – sofern diese korrekt angemeldet ist.

Worauf muss ich bei der technischen Umsetzung achten?

Beide Systeme benötigen eigene Wechselrichter und dürfen nicht verschaltet werden. Das Balkonkraftwerk sollte an einem separaten Stromkreis betrieben werden. Achte zudem auf eine sichere Montage und ausreichende Belüftung des Wechselrichters. Bei Unsicherheiten hilft ein kurzer Check mit einem Elektrofachbetrieb.

Wie hoch ist der zusätzliche Nutzen durch das Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk kann – je nach Standort – jährlich rund 300 bis 500 kWh Solarstrom liefern. Das reicht, um kleinere Geräte wie Kühlschrank, Router oder Beleuchtung zu betreiben. In Kombination mit der PV-Anlage erhöhst Du Deinen Eigenverbrauch und senkst Deine Stromrechnung weiter.

Kann ich mein Balkonkraftwerk mit einem Speicher kombinieren?

Ja, das ist sogar besonders sinnvoll. Mit einem Batteriespeicher nutzt Du Deinen erzeugten Solarstrom genau dann, wenn Du ihn brauchst – auch abends oder bei schlechtem Wetter. So steigerst Du Deine Eigenverbrauchsquote deutlich und wirst unabhängiger vom Stromversorger. Unsere priwatt Speicherlösungen sind ideal dafür geeignet.

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Dominik BroßellRedakteur

Als euer Experte für Solartechnik und erneuerbare Energien informiert euch Dominik regelmäßig im priwatt-Blog über alles Wissenswerte rund um die Themen Balkonkraftwerk, PV, Stromtarife, Batteriespeicher und Co.

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