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Stromzähler Mini-Solaranlage: Welchen Zähler brauche ich für mein Balkonkraftwerk?

Author's iconLukas Hoffmeier
Technik
Lesezeit 10 Minuten
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Saldierende und nicht saldierende Zähler. Zweirichtungszähler. Intelligenter Stromzähler. All diese Fachbegriffe machen es nicht gerade einfach, den richtigen Stromzähler für den Betrieb von Mini-PV-Anlagen mit maximal 600 Watt Wechselrichter-Leistung auszuwählen. Wenn in diesem Zusammenhang dann auch noch von „Ferraris” die Rede ist, denkt man möglicherweise weniger an den Stromzähler als vielmehr an Sportwagen. Wir bringen bei dieser Thematik Licht ins Dunkel! In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles, was Du über die geeigneten Zähler für Mini-PV-Anlagen wissen musst. Damit wird Dein Balkonkraftwerk und jede anderweitig befestigte Mini-PV-Anlage fit für die Energiewende.

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Stromzähler für Solaranlagen: die Grundlagen

Gängige Stromzähler geben an, wie viele Kilowattstunden Strom in einem Haushalt und bestimmten Zeitraum verbraucht werden. Der permanent laufende Kühlschrank, die Fußbodenheizung an kalten Tagen oder der Fernseher im aktiven oder Standby-Betrieb – all diese Dinge benötigen Strom. Die hierbei verbrauchte Strommenge wird durch einen Zähler gemessen. Der Stromanbieter multipliziert die Energiemenge mit dem aktuellen Strompreis, der sich aus diversen Komponenten zusammensetzt und zeitlich schwankt. So bildet sich die Abrechnungssumme auf Deiner Stromrechnung, die Du vom Energieversorger bekommst.

Wenn Du keine Mini-Solaranlage besitzt, musst Du Dich um Deinen Zähler nicht groß kümmern. Du findest dann in den meisten Haushalten bereits ein Gerät vor, das in eine Richtung misst. Im Klartext heißt das: Du beziehst Strom, aber erzeugst selbst keinen eigenen Strom. Für diesen Fall reichen analoge Einrichtungszähler mit einer Drehscheibe ohne Rücklaufschutz aus.

Andere Regeln für die Stromerzeugung mit Mini-PV-Anlagen

Bei der Nutzung von Solar-Geräten ändert sich etwas Grundlegendes: Du wirst selbst zum Erzeuger von grünem Solarstrom! Diese gewonnene Unabhängigkeit verschafft einerseits Kostenvorteile, bereitet allerdings andererseits eine Herausforderung, die uns zum Thema dieses Artikels führt. Da nicht auszuschließen ist, dass Mini-PV-Anlagen Solarenergie ins öffentliche Netz einspeisen, muss ein geeigneter Zähler her, der verhindert, dass es zu einer Verfälschung des Zählerstandes kommt. Die dadurch gewährleistete Trennung des durch Mini-PV-Anlagen selbst erzeugten bzw. vom Netzbetreiber bezogenen Stroms ist auch unter dem Blickpunkt der steuerrechtlichen Zulässigkeit eine wichtige Maßnahme.

Bis zu 4% Zählerabweichung gehören bei Stromzählern für Mini-Solaranlagen dazu

Ein Fun Fact: Regelmäßig kommt es zu Zählerabweichungen. Diese haben zur Folge, dass Dir ein zu hoher oder zu geringer Stromverbrauch berechnet wird. Keine Sorge, die Abweichungen liegen in der Regel innerhalb der Toleranzen. Solltest Du starke Abweichungen feststellen, führe Testmessungen mit einem Energiekostenmessgerät durch und wende Dich bei merkbaren Abweichungen an Deinen Netzbetreiber.

Hinweis: Je nach Zähler und dessen Klasse werden bestimmte Zählerabweichungen toleriert. Für einen Zähler der MID-Klasse B werden nach den Normen DIN EN 50470-1:2006 sowie VDE 0418-0-1:2007-05 Abweichungen von knapp 2% toleriert. Informiere Dich über die Toleranzen bei Deiner Zählerklasse, ehe Du den Netzbetreiber auf Abweichungen aufmerksam machst. Diese hängt vom verbauten Gerät ab.

1. Problem erkennen | Welcher Stromzähler zählt rückwärts?

Was bei Photovoltaik-Anlagen nicht funktioniert, weil sie rückwärts zählen: die klassischen Einrichtungszähler. Tatsächlich sind diese Zähler noch ziemlich weit verbreitet. Man nennt sie Ferraris-Zähler. Verbrauchst Du keinen oder weniger Strom als Du erzeugst, speist Du den überschüssigen Strom mit Deiner Mini-Solaranlage ins Stromnetz ein und Dein Zähler läuft rückwärts. Diese Tatsache verfälscht Deine Daten, weil Du in Summe mehr Energie bezogen hast als auf Deinem Stromzähler angezeigt wird. Ein rückwärts laufender Zähler wird für den Betrieb von Mini-PV-Anlagen nicht toleriert und kann strafrechtliche Konsequenzen haben, Vorsicht ist also geboten!

2. Die Lösung | Welchen Zähler bei einer PV-Anlage? Welchen Stromzähler beim Balkonkraftwerk? 

Für das Problem eines rückwärts laufenden Zählers gibt es Lösungen: Der Ferraris-Zähler wird vor dem Betrieb einer Photovoltaik-Anlage ausgetauscht – egal, ob eine Mini-PV-Anlage mit maximal 600 Watt installiert ist oder die Stromversorgung durch die großen PV-Anlagen mit mehr als zwei Modulen auf den Dächern ermöglicht wird. Ein Austausch ergibt übrigens auch dann Sinn, wenn Du Dir noch unschlüssig über die Anschaffung einer Mini-PV-Anlage bist, denn bis 2032 sollen alle Ferraris-Zähler abgeschafft und durch moderne Messgeräte ersetzt werden.

Als Ersatz für den Ferraris-Zähler eignen sich heutzutage folgende messtechnische Anlagen:

  • analoge rücklaufgeschützte Zähler 
  • digitale Stromzähler (Zweirichtungszähler oder Zähler mit Rücklaufsperre)
  • intelligente „smarte” Stromzähler

3. Die Erleuchtung | Wie erkennt man Zähler mit Rücklaufsperre?

Es läuft beim Stromzähler für die Mini-PV-Anlage also mindestens auf einen rücklaufgeschützten Zähler hinaus. Diese Zähler lassen sich optisch grundsätzlich auf Anhieb von den Ferraris-Zählern unterscheiden, weil die meisten Zähler mit Rücklaufsperre eine moderne Optik haben und mehrere Messwerte anzeigen. Diese Werte werden digital eingeblendet, was beim Ferrariszähler nicht gegeben ist. Hinzu kommt ein kleines Symbol, bestehend aus einer Kralle, die von rechts in ein Zahnrad greift, an dem Du rücklaufgesperrte Zähler erkennst. Aber werfen wir mal einen näheren Blick auf Zähler mit Rücklaufschutz, um diese genauer einordnen zu können.

3.1 Der rücklaufgeschützte Zähler | Was bedeutet die Rücklaufsperre beim Stromzähler?

Ein rücklaufgeschützter Zähler funktioniert wie folgt: Wenn Du gerade mehr Strom über das öffentliche Stromnetz beziehst als Du selbst erzeugst, läuft der Zähler vorwärts und berechnet Deinen Verbrauch. Erzeugt Deine kleine Solaranlage hingegen mehr Strom, als Du über das öffentliche Stromnetz benötigst, so bleibt der Zähler einfach stehen. Bei Einspeisung durch Deine Mini-Solaranlage gilt die Messeinrichtung folglich als gesperrt, wodurch er häufig als Stromzähler mit Rücklaufsperre bezeichnet wird. Diese Sperre beugt den zuvor genannten Komplikationen vor. In Deutschland ist die Verfälschung der Strombezugsmengen nach § 268 StGB eine Straftat, die bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe nach sich ziehen kann. Damit die Energiewende mit Deinem Solargerät nicht zum Krimi wird und Dich nicht hinter Gitter führt, brauchst Du also mindestens einen analogen Zähler mit Rücklaufsperre. Dieser sieht fast oder tatsächlich genauso aus wie der Ferraris-Zähler. Neben diesem altbackenen Modell hast Du allerdings noch weitere Optionen, die sich optisch deutlich abheben und gut erkennbar sind.

3.2 Die moderne Messeinrichtung: der digitale Zähler | Wie erkennt man einen Zweirichtungszähler?

Du hast keine Lust auf einen analogen Zähler mit Rücklaufsperre und willst direkt die Regeln der Technik 2032 erfüllen? Das können wir voll und ganz verstehen. Eine wesentlich einfachere und zudem platzsparende Lösung für den Betrieb Deiner Mini-Solaranlage sind digitale Zweirichtungsmesser. Diese Messgeräte kombinieren die Funktion eines Einspeise- und Bezugszählers. Als solche sind die Messgeräte klar erkennbar, da sie in einem modernen Gehäuse mit einem Symbol aus Pfeilen in entgegengesetzte Richtungen verbaut sind und nicht in einem altbackenen schwarzen Kasten wie der Ferrariszähler. Sie bilden mehrere Messwerte ab und die Anzeige der Werte wechselt auf dem kleinen Display.

Unabhängig davon, ob ein Nutzer oder eine Nutzerin ein Balkonkraftwerk oder eine andere Mini-PV-Anlage betreibt oder den Strom vollständig vom Netzbetreiber bezieht: Die Zukunft der Messeinrichtungen liegt in den digitalen Zählern. Wie schon erwähnt, sollen bis 2032 alle Ferraris-Zähler ausgetauscht sein. Als Ersatz sind digitale Stromzähler mit zwei Richtungen vorgesehen, die für die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien unersetzlich sind. Statt einer aufwendigen Kombination der analogen Einspeise- und Bezugszähler muss auch nach Installation einer Mini-PV-Anlage nur noch ein einziger Zwei-Richtungszähler verbaut sein. Dieser kombiniert die drei Zählervarianten kompakt miteinander.

Digitale Stromzähler (Smart Meter) haben außerdem den Vorteil der Variabilität: Lastvariable Preise tragen zu Ersparnissen bei. Wenn z.B. punktuell die Sonne hell scheint, ist Strom aus der PV-Anlage günstiger als aus der Windkraft. Andersherum verhält es sich in dunklen Jahreszeiten mit wenig Sonnenschein, in denen viel Wind erzeugt wird. Durch die lastvariablen Preise lässt sich die Auslastung im Netz besser regulieren.

3.3 Die moderne Messeinrichtung mit Gateway: der Smart Meter | Welchen Stromzähler bei Photovoltaikanlagen mit hoher Produktionsleistung?

Smarte Stromzähler gelten als die modernen Messeinrichtungen und haben zusätzlich ein sogenanntes Gateway. Sie charakterisieren sich durch einen hohen Datenbestand, der bei VerbraucherInnen zu einer Sensibilisierung für den Stromverbrauch beitragen soll. Die Stiftung Warentest führt in ihrem Beitrag die Funktionsweise genauer aus:

  • Intelligente Stromzähler haben ein integriertes Kommunikationsmodul, über das Daten zum Stromverbrauch an die Server der Messstellenbetreiber übermittelt werden.
  • Die Messstellenbetreiber leiten die Messdaten an Deinen Energieversorger weiter.
  • Die Abrufung und Anzeige der Messdaten ist über ein Kundenportal beim Messstellenbetreiber möglich. Aus diesen Daten lassen sich genaueste Erkenntnisse zum persönlichen Stromverbrauch in verschiedenen Zeitabschnitten bzw. durch verschiedene Geräte ermitteln.
  • Die Kommunikationsmodule – man nennt sie „Smart Meter Gateways” – in diesen Zählern eröffnen neue und effiziente Möglichkeiten zu flexiblen Reaktionen auf den Stromverbrauch. Auch eine Fernsteuerung von Photovoltaikanlagen ist im Rahmen des Möglichen.
Wusstest Du schon?
Das Smart Meter Gateway und somit die intelligenten Stromzähler sind bereits jetzt in bestimmten Fällen verpflichtend. Bei Verbräuchen ab 6.000 kWh (ab 2020) pro Jahr und bei Haushalten mit PV-Anlagen, die 7 bis 100 kW pro Jahr produzieren, muss ein intelligentes Messsystem vorhanden sein. Von einer derart hohen Stromerzeugung kann bei einem Balkonkraftwerk und anderen Mini-PV-Anlagen jedoch nicht die Rede sein.

Freiwillig ist der Einbau eines Smart Meters nur bei einer Anlagengröße zwischen 1 und 7 kWp (Kilowatt-Peak) möglich, sofern die Kosten des Zählers 60 € pro Jahr nicht übersteigen. Der Einbau wird dann vom zuständigen Messstellenbetreiber durchgeführt. Die Herausforderung bei einem Smart Meter Gateway ist die Sicherheit. Um Manipulationen der Daten sowie den Datenschutz zu gewährleisten, müssen Smart Meter Gateways mehrere Sicherheitsvorkehrungen erfüllen, die Du hier nachlesen kannst.

4. Wichtig: Prioritäten richtig setzen | Saldierende Zähler bevorzugen!

Unter den Stromzählern gibt es zwei weitere Subtypen zu unterscheiden: den saldierenden und den nicht saldierenden Zähler. Um den Unterschied zwischen den beiden Zählertypen zu verstehen, ist eine grundlegende Kenntnis über die Aufteilung des Haus-Stromkreises erforderlich:

  • Der Stromkreis innerhalb eines Hauses teilt sich in der Regel in drei Phasen auf.
  • Diese drei Phasen sind im Prinzip nichts anderes als Kabel, mit denen die Verbrauchsgeräte, Erzeugungsanlagen (z. B. große PV-Anlagen oder Kernkraftwerke) und Stecker-Kraftwerke wie das priBalcony Duo Balkonkraftwerk verbunden sind.
  • In einem saldierenden Zähler sind die Verbräuche und Erträge aller Phasen vor der Anzeige auf dem Zähler miteinander verrechnet. Dies führt dazu, dass Dir das gesamte Ergebnis aus der Verrechnung aller Phasen angezeigt wird. Wenn auf einer Leitung mehr erzeugt als auf der anderen Leitung verbraucht wurde, ist das Gesamtergebnis nach Verrechnung positiv. Wurde jedoch mehr verbraucht als erzeugt, so ist das Ergebnis negativ.
  • Der nicht saldierende Zähler wertet hingegen alle Phasen separat aus. Demnach würden der Verbrauch und die Erzeugung in einer Phase, in der eine Mini-PV-Anlage Strom erzeugt, bei allen zu dieser Phase gehörenden Geräten berücksichtigt. Sind die Erzeugung und der Verbrauch nicht auf einer Phase, dann erfasst der Zähler den zusätzlichen Strombezug, obwohl Du eigentlich noch Strom mit Deiner Anlage produzierst. Dieser fließt dann ungenutzt ins Stromnetz.

Die Nutzung eines saldierenden Stromzählers ermöglicht die Verrechnung der Erträge und Verbräuche auf allen Phasen. Somit fallen die Ergebnisse dieser Variante genauer aus, denn es wird vermieden, dass für VerbraucherInnen auf einzelnen Phasen höhere Kosten entstehen. Die digitalen und smarten Stromzähler sind in der Regel fast immer saldierend, wenngleich diese Eigenschaft nicht ohne Weiteres für Dich einsehbar ist. Lässt Du Deinen Zähler gegen eine moderne Messeinrichtung austauschen, kannst Du hingegen davon ausgehen, dass dieser saldierend ist.

Wie erkenne ich einen saldierenden Stromzähler?

Dies ist im Handbuch des Zählers niedergeschrieben. Optisch gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür, ob der Zähler saldierend oder nicht-saldierend ist, da es sich hierbei um eine spezifische technische Eigenschaft handelt. Mit unserer Beratung erwirbst Du definitiv den richtigen Zähler für Deine Mini-PV-Anlage. Ansonsten kann nur dazu geraten werden, die Produktbeschreibungen und Handbücher der Zähler genau zu lesen – manchmal ist eben Tiefenrecherche erforderlich…

5. Die immer relevante Kostenfrage | Welche Kosten entstehen beim Zählerwechsel?

Für den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen gibt es in § 33 des MsbG (Messstellenbetriebsgesetz) Sonderregelungen, die nur die smarten Zähler betreffen. Demnach ist der Zählertausch für Anlagenbetreiber in den meisten Fällen kostenfrei. Für Dich ist diese Regelung aber leider nicht von Belang, weil eine Mini-PV-Anlage auf dem Balkon, im Garten oder an anderer Stelle nicht mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet wird.

Tatsächlich ist die Rechtslage zur Kostenübernahme beim Austausch gegen einen Zähler mit Rücklaufsperre bzw. Zweirichtungszähler mittlerweile eindeutig. Da die Messeinrichtung stets Eigentum des Messstellenbetreibers ist, fallen für gewöhnlich keine Kosten für Dich an. Einige Messstellenbetreiber stellen den Zähler dennoch in Rechnung und argumentieren, dass VerbraucherInnen den Zählertausch verursacht hat (Stichwort: Verursacherprinzip). Diese Darstellung hat so jedoch keine rechtliche Grundlage, denn der Verbraucher oder die Verbraucherin verursacht den Zählertausch nicht, sondern zieht ihn zeitlich nur vor. Grundsätzlich kannst Du Dich optimistisch stimmen, dass auf Dich keine Kostenforderungen zukommen. Dies macht Deine kleine Energiewende bedeutend leichter und sparsamer.

Einen kleinen Kostenfaktor gibt es beim Zählertausch trotzdem: Die jährlichen Kosten für das Gerät können sich von 8 auf 20 € erhöhen. Dies sollte angesichts der langfristigen Vorteile einer Mini-Solaranlage für Deinen Geldbeutel und des ökologischen Mehrwerts jedoch zu verkraften sein. Ohnehin wird spätestens bis 2032 der Zählertausch notwendig sein, weil dann die Ferraris-Zähler ausgedient haben. Häufig wartet der Messstellenbetreiber die achtjährige Eichdauer des alten Zählers ab und tauscht diesen dann im Anschluss gegen einen neuen aus.

Hinweis: Solltest Du dennoch die Kosten für den Zählertausch tragen müssen, sind diese gesetzlich festgeschrieben. Sie belaufen sich bei einer modernen Messeinrichtung auf 20 € Brutto pro Jahr. Mehr darf Dein Messstellenbetreiber nur dann in Rechnung stellen, wenn Du Dir freiwillig einen neuen digitalen Stromzähler einbauen lässt. Zusätzlich kann bei vereinzelten Netzbetreibern eine einmalige Gebühr für den Zählertausch anfallen.

Das Wichtigste nochmals hervorgehoben: Kurze FAQ zur Rücklaufsperre

Kann man Stromzähler rückwärts laufen lassen?

Nein, Du darfst den Stromzähler nicht rückwärts laufen lassen, da dies eine Straftat wäre. Manipulationen technischer Aufzeichnungen sind eine Straftat.

Welcher Stromzähler läuft rückwärts?

Ein Stromzähler, der rückwärts läuft, ist der weitverbreitete und klassische Ferraris-Zähler. Dieser Einrichtungszähler muss vor der Einspeisung von Strom gegen einen Stromzähler mit Rücklaufsperre ausgewechselt werden.

Was bedeutet Rücklaufsperre bei Stromzähler?

Eine Rücklaufsperre verhindert, dass der Zähler bei Einspeisung von Solarstrom rückwärts läuft. Dies verhindert eine Manipulation der technischen Aufzeichnungen. Folglich ist eine Rücklaufsperre im Zähler für den Betrieb einer Mini-Solaranlage verpflichtend.

Wie erkenne ich Stromzähler mit Rücklaufsperre?

Optisch schnell zu erkennen sind die digitalen Zweirichtungszähler sowie das Smart Meter Gateway. Beide sehen oft modern aus, zeigen mehrere Messwerte an und haben digitale Anzeigen. Stromzähler mit Rücklaufsperre sind u.a. auch analoge Zähler, die einen integrierten Rücklaufschutz haben. Diese lassen sich ohne genauere Informationen schwer von den einfachen Ferraris-Zählern unterscheiden, weswegen auf die genannten Symbole zu achten ist.

Zusammenfassung: Was bedeutet das für mein Balkonkraftwerk? Der ideale Zähler für Deine Mini Solaranlage braucht Zukunftspotenzial!

Ein Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre darf bei Deinem Balkonkraftwerk nicht sein! Weil er sich rückwärts dreht, kommt es zu einer fälschlichen Minimierung der Rechnung beim Energieversorger. Als Alternative bietet sich ein analoger oder digitaler Zähler mit Rücklaufsperre oder Zweirichtungsmessung an. Unter dem Blickpunkt der bevorstehenden Austauschfrist bis 2032 ergibt es Sinn, direkt auf einen digitalen Zähler zu setzen. Ein Smart Meter ist zwar eine interessante Spielerei, aber für die Nutzung von Mini-Solaranlagen nicht erforderlich und zu kostspielig.

In der DIN VDE AR 4105 und DIN VDE AR N 4105 ist festgeschrieben, dass die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Inbetriebnahme von Mini-Solaranlagen unter 600 VA nur dann ohne Elektriker erfolgen können, wenn bereits ein Zweirichtungszähler verbaut ist. 

Die Kosten für den Zählertausch im Zuge der Installation Deiner Mini-PV-Anlage musst Du in den meisten Fällen nicht selbst tragen. Der Tausch wird kostenlos vom Netzbetreiber durchgeführt, da diese ohnehin bis spätestens 2032 einen Zählerwechsel vornehmen müssen. Mit dieser Argumentation kannst Du Dich im Falle einer Rechnung im Anschluss an den Zählerwechsel an Deinen Messstellenbetreiber wenden. Hier stehen wir Dir bei priwatt auch gerne unterstützend zur Seite! Melde Dich einfach bei unseren Kollegen vom Support, wenn Du Schwierigkeiten hast: support@priwatt.de. Ist erstmal der richtige Zähler installiert, kann es auch schon losgehen: Starte Deine eigene kleine Energiewende! Wir können Dir darüber hinaus noch einen Blick in unseren priwatt-Blog empfehlen, wo viele weitere spannende Artikel zum Thema Balkonkraftwerke zu finden sind.

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Lukas HoffmeierGründer & CEO von priwatt

Ingenieur für Erneuerbare Energien (M.Sc.) und ausgebildeter Energieberater, der durch seine Erfahrung in der Energie- und Solarwirtschaft viel Wissen mitbringt, um als Überzeugungstäter die Energiewende voranzutreiben.

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