Balkonkraftwerk an Verteilerdose anschließen – So geht’s!

Balkonkraftwerke sind kleinere PV-Anlangen, die quasi überall installiert werden können und flexibel grünen Sonnenstrom produzieren. Trotzdem stellt sich immer wieder die Frage, wie ein Balkonkraftwerk richtig angeschlossen werden sollte. Reicht ein handelsüblicher Schuko-Stecker oder ist doch eine Wieland-Steckdose nötig? Und darf man ein Balkonkraftwerk an eine Verteilerdose anschließen? 

Was ist eigentlich eine Verteilerdose?

Eine Verteilerdose, auch Abzweig- oder Installationsdose genannt, ist eine Gehäuseeinheit, die für eine sichere Verbindung und Verteilung von elektrischen Kabeln sorgt. Hergestellt aus robustem Kunststoff oder Metall, bietet sie einen sicheren Raum, um Dein Hausnetz vor äußeren Einflüssen zu schützen. Zudem bietet sie einen einfachen Zugang zu Anschlüssen, sowie Verkabelung und ermöglicht so schnelle Reparaturen. 

Da gerade im Außenbereich in einigen Fällen nur Verteilerdosen und keine Schuko-Stecker installiert sind, kommt immer wieder die Frage auf, ob ein Balkonkraftwerk an eine Verteilerdose angeschlossen werden kann. 

Ist es erlaubt, ein Balkonkraftwerk an eine Verteilerdose anzuschließen?

Um die Frage gleich zu beantworten: Der Anschluss Deines Balkonkraftwerks an eine Verteilerdose darf nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Es handelt sich hier um einen sogenannten Festanschluss, also einer direkten Verbindung des Balkonkraftwerks ans Hausstromnetz.

Genau wie beim Wieland-Stecker ist für diese Art der Installation Fachwissen erforderlich. Du kannst die Montage also nicht selbst durchführen und musst eine Handwerksfirma mit der Montage Deiner Mini-Solaranlage beauftragen, was Zeit und Geld kostet. Ein Festanschluss ist deshalb nur in wenigen Fällen sinnvoll. 

Ist der Anschluss an eine Verteilerdose technisch möglich?

Trotzdem ist die Installation an einer Verteiler- oder Aufputzdose technisch durchaus möglich. Ärgerlicherweise ist die praktische Umsetzung je nach Fall nicht einmal besonders kompliziert. Wie bei Deckenleuchten auch, kann die Installation über eine Lüsterklemme in einem geeigneten Aufputz- oder Unterputz-Gehäuse erfolgen. Für den Außenbereich sollte für gewöhnlich ein nach IP44 wassergeschütztes Gehäuse verwendet werden. 

Welche Voraussetzungen muss die Verteilerdose erfüllen? 

Damit Dein Balkonkraftwerk optimal funktioniert, muss die Verteilerdose über die richtige Kapazität und die notwendigen Anschlüsse verfügen, um den erzeugten Strom effizient aufzunehmen. Nutze immer geeignete Kabel und Stecker, die den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Minderwertige oder ungeeignete Materialien können zu ernsthaften Sicherheitsrisiken führen.

Bei der Verkabelung zwischen Deinem Balkonkraftwerk und der Verteilerdose ist Sorgfalt gefragt. Achte darauf, dass die Kabel korrekt isoliert sind und keine losen Verbindungen bestehen. So vermeidest Du Kurzschlüsse und andere Probleme, die die Leistung Deiner Anlage beeinträchtigen könnten.

Welche Sicherheitsstandards solltest Du bei der Installation beachten?

Beim Aufbau Deines Balkonkraftwerks ist es essenziell, alle geltenden Sicherheitsstandards strikt einzuhalten. Stelle sicher, dass alle Anschlüsse fachgerecht ausgeführt werden und sämtliche relevanten Normen und Vorschriften berücksichtigt sind.

Zunächst solltest Du Schutzmaßnahmen wie Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter) installieren, um die Sicherheit Deines Systems zu gewährleisten. Verwende ausschließlich zertifizierte und geprüfte Komponenten, die den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Das gilt sowohl für Kabel, Stecker und Wechselrichter als auch für die Solarmodule selbst.

Außerdem ist ein korrekter Potenzialausgleich unverzichtbar, um gefährliche Spannungsunterschiede zu vermeiden. Dieser Ausgleich sorgt dafür, dass potenzielle Spannungsunterschiede zwischen den verschiedenen Komponenten der Anlage ausgeglichen werden und minimiert so das Risiko von Stromschlägen.

Die korrekte Installation eines Balkonkraftwerks an eine Verteilerdose erfordert technisches Fachwissen. Wenn Du Dir unsicher bist oder nicht über ausreichende Kenntnisse verfügst, solltest Du professionelle Hilfe von einer Fachkraft in Anspruch nehmen.

Wie schließe ich ein Balkonkraftwerk an?

Bevor Du Dein Balkonkraftwerk mit Deiner Verteilerdose verbindest, musst Du es zuerst aufbauen. Mit diesen 5 Schritten funktioniert das kinderleicht: 

Schritt 1: Halterung aufbauen

Bevor es losgeht, musst Du die Halterung für Dein Balkonkraftwerk montieren. Je nach Einsatzort – Balkon, Dach, Gartenhaus, Carport, Fassade oder andere individuelle Orte – unterscheidet sich die Art der Befestigung.

Schritt 2: Solarmodule montieren

Sobald die Halterung steht, befestigst Du die Solarmodule. Achte darauf, dass die Module stabil und zuverlässig befestigt sind. Manche Orte wie freie Flächen oder Dächer erfordern eine spezielle Befestigung oder zusätzliche Beschwerung.

Schritt 3: Wechselrichter montieren

Nachdem die Module angebracht sind, montierst Du den Wechselrichter auf der Rückseite eines Moduls. Achte darauf, dass der Wechselrichter vor Witterungseinflüssen wie direkter Sonneneinstrahlung, Wind und Regen geschützt ist. 

Schritt 4: Komponenten anschließen

Nun verbindest Du alle Bauteile miteinander. Die Solarmodule werden je nach Anzahl mit einem oder mehreren Wechselrichtern verbunden, sodass der erzeugte Strom weitergeleitet wird. Der Wechselrichter muss dann ans Hausnetz angeschlossen werden – das funktioniert über eine Schuko- oder Wieland-Steckdose bzw. einem Festanschluss.

Schritt 5: Balkonkraftwerk anschließen

Sind alle Komponenten verkabelt und das Balkonkraftwerk an seinem Platz, steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Weg. Du kannst Dein Balkonkraftwerk einfach an haushaltsübliche Steckdose anschließen. Alternativ kannst Du auch eine Betteri-Buchse oder eine Verteilerdose nutzen, was jedoch zusätzlichen Aufwand und Kosten bedeutet.

Fazit: Der Anschluss an eine Verteilerdose ist möglich, ein Schuko-Stecker ist aber die einfachere Wahl.

Auch wenn die Installation Deiner Mini-Solaranlage über eine Verteiler- oder Aufputzdose erlaubt und technisch machbar ist, ist diese Art des Anschlusses auf jeden Fall die komplizierteste.

Die Montage darf nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden und anders als bei einer Wieland-Steckdose gibt es keine einheitlichen Lösungen. Der handelsübliche Schuko-Stecker bietet keine nennenswerten Nachteile im Gegensatz zu den anderen Anschlussarten und ist einfacher und günstiger. Wenn es der Standort hergibt, ist eine solche Steckdose also im Grunde immer die beste Wahl.

Du hast Fragen zum Aufbau Deines Balkonkraftwerks? Unser Support-Team steht Dir bei allen Anliegen rund ums Thema Solar zur Verfügung und sorgt dafür, dass Du Deine Anlage problemlos installieren kannst.

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