Stromzähler anschließen: So machst Du’s richtig!
In Deutschland dürfen Hauptstromzähler ausschließlich von einer zugelassenen Elektrofachkraft installiert werden. Dennoch gibt es auch Strommessgeräte, die Du problemlos selbst anschließen kannst: Sogenannte Zwischenzähler oder Smart Meter ermitteln den Stromverbrauch einzelner Haushaltsgeräte oder Räume und ermöglichen Dir eine bessere Kontrolle über Deinen Stromverbrauch.
Die Installation eines Zwischenzählers ist allerdings nicht ganz unkompliziert. Deshalb erklären wir Dir in diesem Guide Schritt für Schritt, wie man einen Stromzähler fachgerecht anschließt. Zusätzlich zeigen wir die häufigsten Probleme bei der Montage und wie Du sie vermeiden kannst.
Was solltest Du vor dem Anschluss Deines Stromzählers beachten?
Bevor Du mit dem Einbau Deines Stromzählers loslegen kannst, musst Du Dich zunächst für das richtige Gerät entscheiden.
Die Auswahl bei Stromzählern ist groß. Grundsätzlich wird vor allem zwischen digitalen, sowie analogen Modellen und dabei wiederum zwischen Wechsel- und Drehtstromzählern unterschieden.
Auch die Größe spielt eine entscheidende Rolle. Willst Du den Stromverbrauch einer ganzen Wohnung, zum Beispiel einer Untermieterpartei, oder nur die Energienutzung eines einzelnen Haushaltsgerätes messen? Je nach Größe des Geräts unterscheiden sich der Preis und die Komplexität der Montage.
Was brauchst Du, wenn Du Deinen Stromzähler anschließen willst?
Für den Anschluss eines Stromzählers benötigst Du natürlich Werkzeug: Zusätzlich zum Stromzähler selbst brauchst Du passende Stromkabel, einen Schraubendreher und einen Phasenprüfer bzw. einen zweipoligen Spannungsprüfer. Dazu kommen zusätzliche Teile, zum Beispiel Stromwandler.
Mit einem Phasenprüfer kannst Du feststellen, ob Spannungsfreiheit im Stromnetz hergestellt ist. So ein Gerät dürfte wohl nicht jeder zuhause haben, günstige Varianten sind allerdings ab etwa 20 € erhältlich. Ein zweipoliger Spannungsprüfer ist mit 40 bis 80 € zwar ein wenig teurer, liefert aber auch teils deutlich genauere Ergebnisse. Da ein falscher Anschluss Deines Stromzählers das Hausnetz beschädigen kann, ist diese Variante die Mehrinvestition auf jeden Fall wert.
Die Verbindungskabel sollten die Leistung, die der Stromzähler messen soll, sicher übertragen können. Dabei ist es wichtig, auf die richtige Isolierung und einen geeigneten Kabelquerschnitt zu achten. Hier zu sparen, kann die Funktionsweise des gesamten Geräts beeinträchtigen.
Wo sollte Dein Stromzähler angeschlossen werden?
Die Platzierung Deines Stromzählers ist entscheidend für die Sicherheit und die Genauigkeit der Messungen. In den meisten Fällen solltest Du den Stromzähler in der Nähe des Geräts oder des Raums anschließen, dessen Stromverbrauch gemessen werden soll. Das vereinfacht die Verkabelung und minimiert Leitungsverluste.
Der Zähler sollte außerdem an einem gut zugänglichen Ort installiert werden, der vor extremen Temperaturen und Feuchtigkeit geschützt ist. Zusätzlich sollte eine Montage an oder nahe bei brennbaren Materialien unbedingt vermieden werden.
Wie schließe ich meinen Stromzähler ans Stromnetz an?
Wenn Du das richtige Gerät ausgewählt, alle nötigen Werkzeuge bereitgelegt und den Standort Deines Stromzählers bestimmt hast, kann der Anschluss des Zwischenzählers endlich beginnen.
So schließt Du Deinen Zwischenzähler an:
- Schalte den Strom ab: Zunächst sollte die Stromversorgung des betreffenden Stromkreises unterbrochen werden, indem der entsprechende Leitungsschutzschalter im Sicherungskasten ausgeschaltet wird. Mit einem Phasenprüfer oder zweipoligem Spannungsprüfer kannst Du anschließend testen, ob tatsächlich kein Strom mehr fließt.
- Überprüfe den Zwischenzähler: Dann wird der Stromzähler selbst vorbereitet. Die Anschlüsse des Zwischenzählers sollten auf ihre Funktionalität geprüft werden. Normalerweise sind diese Anschlüsse als L (für den Stromfluss in das Gerät) und N (für den Stromfluss aus dem Gerät) gekennzeichnet. Einige Stromzähler verfügen zusätzlich über einen Schutzleiteranschluss (PE).
- Finde heraus, wie viele Anschlüsse Du brauchst: Die Verkabelung funktioniert bei verschiedenen Modellen allerdings teils sehr unterschiedlich: Zunächst solltest Du wissen, ob Du einen Wechselstrom-Stromzähler oder einen Gleichstrom-Stromzähler besitzt. Ein Wechselstrom-Model kann im Normalfall direkt ans Stromnetz angeschlossen werden, bei einem Gleichstrom-Zwischenzähler muss zunächst ein Wechselrichter zwischengeschaltet werden.
- Finde heraus, wie viele Anschlüsse Du brauchst: Die Verkabelung funktioniert bei verschiedenen Modellen allerdings teils sehr unterschiedlich: Zunächst solltest Du wissen, ob Du einen Wechselstrom-Stromzähler oder einen Gleichstrom-Stromzähler besitzt. Ein Wechselstrom-Model kann im Normalfall direkt ans Stromnetz angeschlossen werden, bei einem Gleichstrom-Zwischenzähler muss zunächst ein Wechselrichter zwischengeschaltet werden. Je nach Variante kann das Messsystem 2, 4 oder auch 6 Anschlüsse haben. Das ist vor allem davon abhängig, ob das Gerät nur in einer Stromphase oder dreiphasig misst. Einphasen-Zähler verfügen über 2 oder 4 Anschlüsse (1 oder 2 Kabel pro L und N-Anschluss). Drehstromzähler verfügen über je zwei Verbindungen für jeden Phasenleiter (L1, L2, L3) und den Nullleiter (N). Schau deshalb immer im Belegungsplan Deines Stromzählers nach und informiere Dich im Zweifel beim Hersteller.
- Schließe den Phasenleiter (L) an: Jetzt kannst Du das Kabel, das oft als "Leiter L" bezeichnet wird, an den entsprechenden Eingang des Zwischenstromzählers anschließen.
- Verbinde den Nullleiter (N): Danach wird der Nullleiter, der oft als “Null” bezeichnet wird, mit dem entsprechenden Nullausgang des Zwischenstromzählers verbunden.
Worauf solltest Du bei und nach dem Anschluss des Stromzählers achten?
Sicherheit hat bei der Installation von Stromzählern oberste Priorität. Der Strom sollte stets abgeschaltet sein, wenn Du arbeitest, um das Risiko von Unfällen zu minimieren. Außerdem solltest Du nach dem Anschluss sicherstellen, dass alle Kabel fest und korrekt verbunden sind.
Nach dem Anschluss des Zwischenstromzählers kann dieser getestet werden. Dazu schaltest Du den Strom wieder ein und schließt ein oder mehrere Geräte an die Steckdose an, die vom Zwischenstromzähler überwacht wird. Der Zahlenwert auf der Anzeige des Zählers sollte sich nun ändern. Das bedeutet, dass der Zähler den Stromverbrauch misst und die Installation funktioniert hat. Reagiert der Zähler nicht, solltest Du die Verkabelung prüfen und gegebenenfalls einen Profi konsultieren.
Wie überprüfst Du die Funktionsweise des Stromzählers?
Der Stromzähler oder das Smart-Plug sollte regelmäßig auf seine Funktionstüchtigkeit geprüft und der gemessene Stromverbrauch überwacht werden. Das ist vor allem wichtig, wenn sich Geräte im gemessenen Stromnetzwerk ändern oder höhere Stromlasten auftreten.
Behalte also immer Funktion, Größe und maximale Stromlast Deines Zwischenzählers im Blick. Wenn sich die Höhe des Stromflusses im Messbereich zu stark ändert, musst Du im Zweifel aufrüsten.
Fazit: Der Anschluss Deines Zwischenzählers ist nicht unkompliziert, aber machbar
Das Anschließen eines Zwischenstromzählers kann eine wertvolle Maßnahme sein, um den individuellen Stromverbrauch besser zu kontrollieren und möglicherweise Stromkosten zu senken. Die Installation ist allerdings nicht ganz einfach. Wenn Du Dich also unsicher fühlst, solltest Du auf jeden Fall eine Elektrofachkraft mit der Montage beauftragen.
Anders sieht es mit kleineren Smart-Plugs oder Smart-Metern aus, die im Normalfall den Stromverbrauch einzelner Geräte messen und nicht so schwer anzuschließen sind. Für viele private Haushalte sind diese Geräte bereits ausreichend.
Mit einer Energiemanagement-App wie priwatt Orbit kannst Du diese Geräte danach in einer Anwendung zusammenführen und den Stromverbrauch Deiner smarten Geräte überall einsehen.