Solarstecker richtig montieren: Worauf Du achten solltest

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Dominik Broßell

Redakteur

TechnikLesezeit 5 Minuten
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Solarstecker sind ein unscheinbares, aber zentrales Element Deines Balkonkraftwerks. Sie sorgen dafür, dass der von Deinen Modulen erzeugte Strom sicher und verlustfrei zum Wechselrichter oder Batteriespeicher gelangt. Doch auch wenn es sich „nur“ um Steckverbindungen handelt, kann eine falsche Montage oder unpassende Auswahl die Leistung und Sicherheit Deiner Mini-Solaranlage entscheidend beeinflussen.

In diesem Beitrag erfährst Du, wie Solarstecker funktionieren, worin sich verschiedene Steckertypen unterscheiden und wie Du sie korrekt montierst – damit Deine Mini-PV-Anlage dauerhaft zuverlässig arbeitet.

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Was genau ist ein Solarstecker?

Solarstecker dienen der elektrischen Verbindung zwischen Deinen Solarmodulen und den weiterführenden Komponenten wie dem Wechselrichter oder Speicher. Sie werden für die Übertragung von Gleichstrom (DC) eingesetzt und sind speziell für den Außeneinsatz konzipiert – also UV-beständig, wetterfest und auf hohe Spannungen ausgelegt.

MC4-Stecker: Der Standard unter den Solarsteckern

Die meisten heutigen Photovoltaikanlagen – vom Großprojekt bis zum Balkonkraftwerk – nutzen sogenannte MC4-Stecker. Die Abkürzung steht für „Multi-Contact 4 mm“ und wurde ursprünglich vom Elektrohersteller Stäubli in der Schweiz entwickelt.

Solarstecker dienen dazu, Solarmodule entweder untereinander oder mit dem Wechselrichter zu verbinden. Dabei werden MC4-Stecker üblicherweise im Set angeboten, das aus einem männlichen und einem weiblichen Stecker besteht. Dabei ist die Polarität eindeutig zugeordnet: Der männliche Stecker ist stets negativ (–), der weibliche positiv (+).

Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, warum dieser Steckertyp so weit verbreitet ist. MC4-Stecker bieten:

  • eine sichere Einrastverbindung
  • zuverlässigen Schutz vor Verpolung
  • hohe Belastbarkeit für Gleichspannungen bis 1.500 Volt
  • eine Verbindung, die sich einfach (aber nicht versehentlich) trennen lässt

Worauf solltest Du bei MC4-Steckern achten:

Polung und Kodierung

MC4-Stecker gibt es in männlicher (MC4-M) und weiblicher (MC4-F) Ausführung. Die Kodierung sorgt dafür, dass nur passende Stecker miteinander verbunden werden können. Eine falsche Polung kann zu Kurzschlüssen oder sogar zur Beschädigung von Wechselrichter oder Speicher führen.

Kabelquerschnitt und Spannung

Je nach Anlagengröße kommen unterschiedliche Kabel zum Einsatz – meist 4 mm² oder 6 mm². Achte darauf, dass Deine Solarstecker den passenden Kabelquerschnitt und die entsprechende Spannungs- und Strombelastbarkeit (z. B. 30 A / 1.500 V DC) unterstützen.

Y-Stecker für Parallelschaltungen

Neben den klassischen Einzelverbindungen kommen besonders bei Balkonkraftwerken auch Y-Stecker (auch T-Stecker) zum Einsatz. Sie ermöglichen die Parallelschaltung mehrerer Solarmodule, um deren Leistung zu bündeln. Dabei fließen die Stromstärken zusammen, was den Gesamtstrom erhöht – ideal für Mini-PV-Anlagen, die zwei oder mehr Module kombinieren.

Bei der Verwendung von Y-Steckern solltest Du den maximal zulässigen Strom beachten, ausschließlich geprüfte MC4-kompatible Y-Stecker einsetzen, auf die richtige Polarität achten, und die Kompatibilität von Wechselrichter und Solarkabel sicherstellen.

So montierst Du Solarstecker richtig:

Die Montage von Solarsteckern ist glücklicherweise einfach und erfordert kein umfangreiches Fachwissen oder die Hilfe einer Elektrofachkraft:

Unser Tipp: Die DC-Kabel von priwatt sind bereits mit den passenden Solarsteckern für Deine Anlage ausgestattet. So musst Du die MC4-Stecker nicht mühsam crimpen, sondern kannst das Kabel direkt nutzen – ganz nach dem Plug&Play-Prinzip.

1. Bereite Dich richtig vor

Bevor Du mit der Montage beginnst, stelle sicher, dass Du die richtigen Kabel verwendest. Achte darauf, dass es sich um DC-Solarkabel handelt, die UV-beständig und doppelt isoliert sind – diese Eigenschaften sind für den Einsatz im Freien besonders wichtig. Wähle zudem den passenden Kabelquerschnitt, der zu Deiner Solaranlage passt, um eine sichere Stromübertragung zu gewährleisten.

Für das Crimpen der Kontakte solltest Du eine PV-Crimpzange nutzen, die für die Kabellänge und -stärke geeignet ist. Eine Kombizange ist hier nicht die beste Wahl, da sie nicht den nötigen Druck für eine sichere Verbindung ausübt.

2. Isoliere das Kabel

Nun geht es an die Kabelvorbereitung: Entferne etwa 6 bis 7 mm der Isolierung vom Kabelende. Dabei ist es wichtig, die Kupferlitzen nicht zu beschädigen, da dies die Stromleitung beeinträchtigen und zu schlechten Verbindungen führen kann.

Achte darauf, dass die freigelegten Litzen gleichmäßig und ohne Quetschungen sind, um später eine optimale Kontaktfläche zu gewährleisten.

3. Setze den Crimpkontakt

Nachdem das Kabel vorbereitet ist, setzt Du den Crimpkontakt auf das freigelegte Ende. Mit der Crimpzange drückst Du den Kontakt fest, sodass er sicher am Kabel sitzt. Achte darauf, die richtige Matrize für Deine Kabelgröße zu wählen, um eine gleichmäßige und feste Verbindung zu erzeugen.

Führe unbedingt eine Halteprobe durch: Der Crimpkontakt sollte sich nicht mehr vom Kabel lösen lassen – so stellst Du sicher, dass die Verbindung stabil und sicher ist.

4. Baue den Stecker zusammen

Jetzt ist es Zeit, den Stecker zusammenzusetzen. Führe den gecrimpten Kontakt in das Gehäuse des Solarsteckers ein und achte auf das Klick-Geräusch, wenn der Kontakt richtig eingerastet ist. Danach verschraubst Du das Gehäuse fest mit dem Dichtungsring, um eine wasserdichte Verbindung zu gewährleisten.

Schließlich verbindest Du die beiden Steckerteile – der männliche Stecker (MC4-M) wird mit dem weiblichen Stecker (MC4-F) verbunden, wobei die Polarität strikt beachtet werden muss: Der männliche Stecker ist immer negativ (-), der weibliche positiv (+).

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Zertifizierungen & Normen: Darauf solltest Du achten

Damit Deine Steckverbindungen sicher, langlebig und rechtskonform sind, solltest Du Produkte mit folgenden Normen verwenden:

  • IEC 62852 – Internationale Norm für Photovoltaik-Steckverbinder
  • UL 6703 – US-amerikanische Norm für Sicherheitsanforderungen

Stecker mit diesen Zertifizierungen garantieren eine geprüfte Dichtheit, thermische Beständigkeit und elektrische Sicherheit – auch bei Dauerbelastung.

Deshalb kannst Du hochwertige Solarstecker bedenkenlos außen verwenden. Die Steckverbindungen sind wasser- und wettergeschützt. Allerdings sollten Deine Verbindungskabel nicht ständig im Wasser liegen.

Fazit: Solarstecker – klein, aber nicht unwichtig

Auch wenn Solarstecker unscheinbar wirken: Sie sind ein kritisches Bauteil Deiner PV-Anlage. Achte auf Qualität, Kompatibilität und eine fachgerechte Montage – so sorgst Du für maximale Sicherheit, hohe Effizienz und eine lange Lebensdauer Deiner Mini-Solaranlage.

Unsere Balkonkraftwerk-Komplettsets bereits mit sofort nutzbaren Steckverbindungen ausgestattet. So kannst Du Deine Solaranlage ganz einfach selbst anschließen – sicher, schnell und effizient.

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Dominik BroßellRedakteur

Als euer Experte für Solartechnik und erneuerbare Energien informiert euch Dominik regelmäßig im priwatt-Blog über alles Wissenswerte rund um die Themen Balkonkraftwerk, PV, Stromtarife, Batteriespeicher und Co.

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