Laderegler Solar – Wann Du ihn brauchst und wann nicht

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Dominik Broßell

Redakteur

TechnikLesezeit 4 Minuten
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Wenn Du Dich tiefer mit dem Thema Photovoltaik auseinandersetzt, wirst Du früher oder später dem Begriff Laderegler begegnen, oft in Verbindung mit Solarmodulen, Batteriespeichern und sogenannten Off-Grid-Systemen. Doch nicht jede Solaranlage braucht heute noch einen separaten Solarladeregler. So haben viele moderne Speicherlösungen bereits ein MPPT-Solarladeregler („Maximum Power Point Tracking“) integriert. Was das bedeutet, welche Funktionen ein Laderegler grundsätzlich hat und wann solche Produkte überflüssig sind, erklären wir Dir hier.

Was macht ein Solarladeregler?

Ein Laderegler sitzt zwischen dem Solarmodul und der Batterie. Er sorgt dafür, dass der Ladestrom geregelt und die Spannung angepasst wird. Zudem schützt er die Batterie beim Aufladen vor Überladung oder Tiefentladung. Dies ist besonders wichtig in Inselanlagen, Wohnmobil-Systemen oder anderen autonomen PV-Systemen ohne Netzanschluss.

PWM-Regler und MPPT-Solarladeregler haben sich etabliert:

Einfache Laderegelung per Pulsweitenmodulation (PWM) ist sozusagen die einfachere Variante. Der Regler reduziert die Spannung, wenn die Batterie fast voll ist. Das ist grundsätzlich eine günstige, aber wenig effiziente Lösung, insbesondere bei höherer PV-Spannung.

Maximum Power Point Tracker (MPPT) holt mehr Leistung aus dem Solarpanel, indem sie den optimalen Arbeitspunkt (den Maximum Power Point) permanent nachführen. Insbesondere bei wechselndem Wetter, kalten Temperaturen oder großen Moduldifferenzen kann der Ertrag um bis zu 30 % steigen.

Moderne Speicherlösungen mit integriertem MPPT Solarladeregler

Der technologische Fortschritt im Bereich der Photovoltaik hat dazu geführt, dass viele aktuelle PV-Speicherlösungen bereits über einen integrierten MPP-Tracker verfügen. Das bedeutet konkret für Dich:

✔️ kein externer Laderegler notwendig

✔️ optimierte Ladeleistung direkt im Gerät

✔️ weniger Kabel, simple Installation

✔️ höhere Sicherheit und Systemkompatibilität

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Wann brauchst Du trotzdem einen Laderegler?

Trotz moderner All-in-One-Lösungen gibt es durchaus sinnvolle Anwendungsfälle für separate Laderegler. Insbesondere bei sogenannten „Off-Grid-Systemen“. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Mobile PV-Lösungen inWohnmobilen oder Gartenhäusern
  • Inselanlagen ohne Netzanschluss
  • DIY-Projekte mit kleinen12 V- oder 24 V-Batterien
  • NutzerInnen, die bewusst auf modulare Einzelkomponenten setzen

In diesen Fällen kann ein externer MPP-Tracker wie der SmartSolar MPPT 75/15 (Victron Energy) oder ein PWM-Regler für einfache Anwendungen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass der Ladestrom zur Batteriekapazität passt und die PV-Module zur Eingangsspannung des Reglers.

MPPT vs. PWM – Was ist die bessere Lösung?

Wenn Du ein Balkonkraftwerk oder eine kleine autarke Solaranlage planst, wirst Du schnell auf zwei gängige Typen von Solarladereglern stoßen: PWM- und MPPT-Solarladeregler.

Ein PWM-Laderegler („Pulsweitenmodulation“) senkt die PV-Spannung auf das Niveau der Batterie und reduziert beim Laden die Ladeleistung, sobald die Batterie fast voll ist. Für sehr kleine Systeme mit 12 V ist solch ein System oft ausreichend, allerdings geht dabei ein Teil der möglichen Solarleistung verloren, besonders bei kühlen Temperaturen oder bei Modulen mit höherer Spannung.

Ein MPP-Tracker („Maximum Power Point Tracking“) hingegen ist deutlich effizienter. Er erkennt den optimalen Arbeitspunkt des Solarmoduls und passt die Spannung dynamisch an, um den größtmöglichen Ertrag aus der Solarenergie zu ziehen. Gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen oder größeren Anlagen mit mehr Leistung kann ein MPPT-Solarladeregler bis zu 30 % mehr Solarstrom erzeugen als ein vergleichbarer PWM-Regler.

Kurz gesagt:

  • PWM eignet sich für einfache, günstige Systeme mit kleinen Batterien und wenig Platz.
  • MPPT-Regler lohnen sich für größere Anlagen, hohe Effizienzansprüche oder wenn Du möglichst viel aus Deiner Solaranlage herausholen willst.

Wenn Du doch auf einen externen Solar-Laderegler setzt, sind folgende Faktoren entscheidend:

  • Batterie Spannung (12 V, 24 V oder 48 V): Der Regler muss kompatibel sein.
  • Modulleistung: Der Regler muss die erzeugte Leistung verarbeiten können.
  • Ladestrom: Reicht der maximale Strom (z. B. 10 A, 20 A, 40 A)?
  • Display und Einstellungsmöglichkeiten: Für individuelle Anpassungen.
  • Sicherheit: Schutz vor Verpolung, Überhitzung und Tiefentladung.

FAQ – Häufige Fragen rund um Solarladeregler

Was macht der Solarladeregler, wenn die Batterie voll ist?

Der Regler reduziert oder unterbricht den Ladestrom, sobald die Batterie ihre maximale Spannung erreicht hat. Moderne MPPT-Modelle können den Ladevorgang sanft regulieren, um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen.

Was für einen Laderegler brauche ich?

Das hängt von Deiner Systemspannung, dem Modultyp und der Batteriekapazität ab. Für kleine Inselanlagen reicht oft ein PWM-Regler aus. Bei größeren PV-Anlagen oder Lithium-Ionen-Akkus solltest Du hingegen einen hochwertigen MPPT-Laderegler verwenden.

Kann ein Solarladeregler zu groß sein?

Ein überdimensionierter Regler wird zwar nicht effizient ausgelastet, ist in der Regel aber unproblematisch. Kritischer ist ein zu kleiner Regler, da dieser bei hoher PV-Spannung oder starker Sonneneinstrahlung überlastet werden kann.

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Dominik BroßellRedakteur

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