Energiemanagement-Förderung: Welche Programme und Gesetze für Dich wichtig sind

Dominik Broßell
Redakteur

Die Einrichtung eines modernen Energiemanagementsystems (EMS) ermöglicht eine effizientere Stromnutzung, eine Steigerung des Eigenverbrauchs und eine spürbare Senkung der Energiekosten. Für viele Haushalte und Unternehmen ist die Anschaffung jedoch eine Investition, die gut geplant werden muss. Was viele dabei nicht wissen: Der Staat bietet Unterstützung mit gezielten Förderprogrammen, Zuschüssen und Krediten, und schafft durch klare gesetzliche Vorgaben, wie die Smart-Meter-Pflicht, auch Rechtssicherheit. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Förderungen es aktuell gibt, welche Gesetze für Dich wichtig sind und wie Du beide Bereiche optimal kombinierst.
Energiemanagement Förderung: Welche Möglichkeiten Du hast
Die Förderung des Energiemanagements erfolgt in Deutschland auf verschiedenen Ebenen. Besonders relevant sind die Programme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie sollen Unternehmen und damit indirekt auch Privathaushalte bei Investitionen in Energieeffizienz unterstützen.

BAFA-Förderung: Module für unterschiedliche Anwendungen
Das BAFA hat mit dem Programm „Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ mehrere Module aufgelegt, die sich gezielt an unterschiedliche Maßnahmen richten:
- Modul 1 fördert Querschnittstechnologien wie Pumpen, Motoren oder Lüftungsanlagen.
- Modul 2 unterstützt die Umstellung auf erneuerbare Prozesswärme.
- Modul 3 ist besonders spannend, wenn es um Energiemanagementsoftware, Sensorik sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik geht.
- Modul 4 hilft bei der Optimierung bestehender Anlagen.
- Modul 5 richtet sich an langfristige Transformationskonzepte für Unternehmen.
Modul 3 ist besonders interessant, da hier die Grundlagen für ein funktionierendes EMS geschaffen werden. Förderfähig sind in diesem Zusammenhang nicht nur Hardwarekomponenten, sondern auch Energiemanagementsoftware, mit der Du Energieflüsse in Deinem Unternehmen oder Zuhause sichtbar machen, sondern auch mit intelligenten Prozessen steuern kannst. Dazu gehören auch Cloud-Lösungen oder Online-Portale, die eine komfortable Nutzung ermöglichen.
Die Zuschüsse sind attraktiv: Kleine Unternehmen erhalten bis zu 45 % Förderung, mittlere Unternehmen 35 % und große Unternehmen immerhin 25 %. Wichtig ist allerdings, dass die Antragstellung immer vor Beginn des Projekts erfolgen muss.

KfW-Programme: Kredite mit Zuschüssen
Mit dem Programm KfW 295 bietet die KfW eine weitere Möglichkeit, Investitionen zu finanzieren. Dabei handelt es sich um zinsgünstige Kredite, die durch Tilgungszuschüsse von bis zu 60 Prozent ergänzt werden. Nach erfolgreichem Projektabschluss wird somit ein Teil der Darlehenssumme erlassen. Für Unternehmen, die umfangreich in Energiemanagement investieren, ist dies eine sinnvolle Ergänzung zur BAFA-Förderung.
Regionale Förderprogramme
Neben den bundesweiten Programmen gibt es zahlreiche regionale Förderungen. Diese werden von Landesbanken oder Energieagenturen bereitgestellt und können zusätzliche Zuschüsse für Speicher, Smart Meter oder Energiemanagementsysteme umfassen. Wer sich umfassend informiert, kann mehrere Förderungen kombinieren und die Investition so noch schneller amortisieren.
Energiemanagement Software: Warum sie gefördert wird
Ein EMS besteht nicht nur aus Hardware wie Zählern oder Speichern, sondern benötigt auch eine digitale Steuerung in Form einer Energiemanagement-Software. Diese sammelt Daten, wertet sie aus und ermöglicht eine gezielte Steuerung von Stromverbrauchern.
Ein Beispiel: Deine PV-Anlage produziert mittags viel Strom. Die Software erkennt den Überschuss, lädt zuerst den Speicher und schaltet anschließend zeitlich flexibel Geräte wie die Waschmaschine oder die Wärmepumpe ein. Auch das Laden eines E-Autos lässt sich auf diese Weise automatisch in Zeiten mit viel verfügbarem Solarstrom verschieben.
Genau aus diesem Grund fördert das BAFA die Anschaffung dieser Software. Sie bildet das Herzstück eines Home Energy Management Systems (HEMS) bzw. eines Energiemanagementsystems in Unternehmen. Ohne sie lassen sich Energiedaten nicht sinnvoll nutzen und Effizienzpotenziale bleiben ungenutzt.

Mess-, Steuer- und Regelungstechnik: Das Fundament für Dein Energiemanagement
Der etwas sperrige Begriff „Mess- und Regelungstechnik” bezeichnet Geräte und Software-Systeme, die Energiemessung ermöglichen und Energieflüsse steuern. Dazu gehören beispielsweise:
- Smart Meter, die Verbrauch und Erzeugung viertelstundengenau messen.
- Sensoren, die einzelne Geräte oder Anlagenteile überwachen.
- Steuerungseinheiten, die Verbraucher wie Wärmepumpen, Wallboxen oder Haushaltsgeräte automatisch schalten.
Gerade diese System-Technik ist entscheidend, um die Energieeffizienz in Wirtschaft und Haushalt wirklich messbar zu machen. Sie ermöglicht es Dir, Deinen Energieverbrauch nicht nur zu kennen, sondern auch aktiv darauf Einfluss zu nehmen. Ein gutes Beispiel hierfür sind dynamische Stromtarife. Mithilfe präziser Messtechnik kannst Du Deinen Verbrauch in günstige Zeiträume verschieben und so Deine Energiekosten senken.
Der Förder-Zuschuss für diese Technik ist deshalb ein zentraler Bestandteil der BAFA-Programme. Ohne sie ließe sich ein EMS weder zuverlässig betreiben noch sinnvoll erweitern.
Smart-Meter-Pflicht: Gesetzliche Vorgaben im Überblick
Ein weiterer wichtiger Baustein für Energiemanagementsysteme ist die Smart-Meter-Pflicht. Sie ist im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) geregelt und betrifft seit dem 1. Januar 2025 bestimmte Gruppen.
- Haushalte mit mehr als 6.000 kWh Jahresverbrauch
- PV-Anlagen mit über 7 kW Leistung
- Steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder E-Auto-Ladestationen
Die Kosten für den Betrieb sind gesetzlich gedeckelt:
- Moderne Messeinrichtungen kosten höchstens 25 € pro Jahr.
- Intelligente Messsysteme liegen je nach Verbrauch zwischen 40 und 140 € pro Jahr.
- Für Erzeugungsanlagen gelten separate Obergrenzen, etwa 110 € bei 15 bis 25 kW.
Auch wenn der Einbau verpflichtend ist, profitierst Du direkt davon. Ein Gerät wie der EcoFlow Smart Meter schafft Transparenz über Deinen Energieverbrauch, ermöglicht den Zugang zu dynamischen Tarifen und ist die Grundlage für die optimale Nutzung Deines Energiemanagementsystems.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Sicherheit und Standardisierung
Neben der Smart-Meter-Pflicht gibt es weitere rechtliche Vorgaben, die für Dich wichtig sind:
- Das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) regelt Einbau und Betrieb von Smart Metern und sichert transparente Abrechnung.
- Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) legt fest, wie Solarstrom ins Netz eingespeist und vergütet wird.
- Für Unternehmen ist die ISO 50001 zentral. Diese Norm definiert, wie ein EMS aufgebaut sein muss. Das BAFA verlangt in Modul 3, dass förderfähige Software diese Norm unterstützt.
Energiemanagement in der Praxis
In der Praxis kann die Kombination aus Förderprogrammen und gesetzlichen Vorgaben beispielsweise wie folgt aussehen:
Ein Unternehmen mit hohem Stromverbrauch installiert eine PV-Anlage, ergänzt diese durch einen Batteriespeicher und führt eine Energiemanagementsoftware ein. Über das BAFA-Modul 3 werden die Kosten für Sensorik und Steuerungstechnik teilweise übernommen. Gleichzeitig erfüllt das Unternehmen durch den Einbau eines Smart Meters die Vorgaben des MsbG. Das Ergebnis sind ein höherer Eigenverbrauch, geringere Energiekosten und volle Rechtssicherheit.
Auch für Privathaushalte lohnt sich die Integration: Wer eine Solaranlage mit einer Leistung von mehr als 7 kW betreibt, muss ohnehin einen Smart Meter installieren. In Kombination mit einem Energiemanager und ggf. regionaler Förderung entsteht daraus ein intelligentes System, das Solarstrom optimal nutzt und gleichzeitig die Energiewende unterstützt.
Fazit: Gesetze schaffen Sicherheit und Du sparst Geld
Ein EMS lohnt sich heute mehr denn je. Mit Programmen wie der Energiemanagement-Förderung des BAFA oder Krediten der KfW werden Investitionen bezuschusst oder günstiger finanziert. Gleichzeitig sorgen gesetzliche Vorgaben, wie die Smart-Meter-Pflicht, und Normen, wie die ISO 50001, für einen klaren Rahmen und geben Dir Sicherheit.
Das Ergebnis sind niedrigere Energiekosten, mehr Eigenverbrauch und eine bessere Energieeffizienz, egal ob im Haushalt oder im Unternehmen. Wer die Förderung und die Gesetze geschickt kombiniert, profitiert gleich doppelt: finanziell und durch langfristige Zukunftssicherheit.
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