Wie funktioniert eine Wärmepumpe? Funktionsweise einfach erklärt

Dominik Broßell
Redakteur

Wärmepumpen sind moderne Heizsysteme, die Energie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser nutzen, um Dein Zuhause zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Sie funktionieren nach einem cleveren Prinzip, ähnlich wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Wärme wird aus der Umgebung gewonnen und ins Haus übertragen. Verschiedene Wärmepumpenarten wie Luft-Wasser-, Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen bieten Lösungen für Neubau, Altbau und Sanierungen.
Einführung: Was ist eine Wärmepumpe?
Wenn Du schon einmal über eine neue Heizung nachgedacht hast, bist Du sicher auf den Begriff Wärmepumpe gestoßen. Aber wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich genau und warum gilt sie als Zukunftstechnologie für klimafreundliches Heizen?
Eine Wärmepumpe ist ein modernes Heizsystem, das Energie aus der Umwelt nutzt, also aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, und sie auf ein nutzbares Temperaturniveau für Dein Zuhause anhebt. Anders als eine klassische Gas- oder Ölheizung, die Wärme durch Verbrennung erzeugt, nutzt eine Wärmepumpe vorhandene Wärme und wandelt sie mithilfe von elektrischer Energie (Strom) in Heizwärme um.
Wärmepumpen gehören zu den effizientesten Wärmeerzeugern der modernen Heizungstechnik. Sie können Heizenergie, Warmwasser und sogar Kühlleistung bereitstellen, je nach System und Einsatzart. Ob Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Alle Varianten basieren auf demselben Funktionsprinzip, unterscheiden sich aber in der Art der Wärmequelle.

Grundprinzip und Funktionsweise einer Wärmepumpe
Das Grundprinzip einer Wärmepumpe ist einfach, aber genial: Sie entzieht der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme und gibt diese an Dein Heizsystem ab. Dabei nutzt sie elektrische Energie, um die Umweltwärme auf eine nutzbare Temperatur zu bringen. Eine Wärmepumpe besteht aus mehreren zentralen Komponenten, die gemeinsam das Funktionsprinzip ermöglichen. Jede Komponente übernimmt dabei eine wichtige Funktion im Kreislauf der Wärmeerzeugung:
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich in vier zentrale Schritte unterteilen:
- Verdampfen: Im Verdampfer nimmt ein spezielles Kältemittel die Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser auf und verdampft dabei. Schon bei niedrigen Temperaturen kann Wärme aus Luft, Erde oder Wasser aufgenommen werden.
- Verdichten: Der Verdichter (Kompressor) erhöht Druck und Temperatur des Kältemittels. Dadurch steigt die Wärmeenergie auf ein Niveau, das für die Heizung oder das Warmwasser nutzbar ist.
- Verflüssigen: Im Verflüssiger gibt das heiße Kältemittel die Wärme an das Heizsystem ab, z. B. an Heizkörper, Fußbodenheizung oder einen Warmwasserspeicher.
- Entspannen: Das Kältemittel durchläuft ein Expansionsventil, der Druck sinkt und der Kreislauf beginnt von vorn und es kann erneut Umweltwärme aufnehmen. Damit schließt sich der Kreislauf der Wärmepumpenheizung.
Zusätzlich gehören noch Pumpen, Wärmeübertrager und Regeltechnik zur Anlage. Zusammen bilden sie das Wärmepumpensystem. Dank diesen Wärmepumpenprinzips kann eine Wärmepumpe bis zu viermal mehr Wärmeenergie erzeugen, als sie Strom verbraucht. Das macht sie zu einem besonders effizienten Heizsystem.

Arten von Wärmepumpen und ihre Funktionsweise
Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich vor allem in der Wärmequelle und der Art der Wärmeverteilung unterscheiden. Jede Wärmepumpenart nutzt das gleiche Funktionsprinzip, passt aber optimal zu unterschiedlichen Gebäuden und Heizsystemen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle. Sie ist besonders einfach zu installieren und eignet sich sowohl für Neubauten als auch als Wärmepumpe für Altbauten, sofern eine ausreichend gedämmte Gebäudehülle vorhanden ist.
- Wärme wird über einen Luftwärmetauscher aufgenommen.
- Das Kältemittel transportiert die Wärme zum Heizsystem.
- Vorteil: Keine Erdarbeiten notwendig, geringe Installationskosten.
- Nachteil: Effizienz sinkt bei sehr niedrigen Außentemperaturen, teilweise Unterstützung durch Strom notwendig.
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe nutzt die konstante Temperatur des Erdreichs als Wärmequelle. Dazu wird eine Flüssigkeit (Sole) durch Erdsonden oder Flächenkollektoren geleitet, die die Wärme aus der Erde aufnimmt.
- Das Kältemittel verdampft, der Verdichter erhöht die Temperatur, und die Wärme wird ins Heizsystem abgegeben.
- Vorteil: Hohe Effizienz, unabhängig von Außentemperaturen.
- Nachteil: Höhere Installationskosten durch Erdarbeiten und Bohrungen.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe nutzt Grundwasser als Wärmequelle. Sie ist besonders effizient, weil Grundwasser das ganze Jahr über eine relativ konstante Temperatur hat.
- Wärme wird über einen Wärmetauscher aus dem Grundwasser entzogen.
- Geeignet für Neubauten und sanierte Gebäude mit ausreichender Heizungsanlage.
- Vorteil: Sehr hohe Jahresarbeitszahl und konstante Leistung.
- Nachteil: Genehmigungspflichtig, abhängig von örtlichen Grundwasserverhältnissen.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Die Luft-Luft-Wärmepumpe entzieht der Außenluft Wärme und gibt sie direkt über Luftkanäle in den Innenraum ab.
- Häufig eingesetzt in gut gedämmten Gebäuden oder Passivhäusern.
- Vorteil: Keine Wasser- oder Bodeninstallation nötig, einfache Nachrüstung.
- Nachteil: Weniger effizient für Warmwasserbereitung, abhängig von Außentemperaturen.

Betrieb und Anwendung
Eine Wärmepumpe kann nicht nur heizen, sondern auch Warmwasser erzeugen und teilweise kühlen. Damit sie effizient arbeitet, ist der richtige Betrieb entscheidend. Moderne Anlagen werden über eine regelbare Steuerung betrieben, die Temperatur, Heizzeiten und Warmwasserbereitung automatisch anpasst. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen bei niedrigen Vorlauftemperaturen, zum Beispiel in Kombination mit Fußbodenheizungen oder großflächigen Heizkörpern.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Wärmepumpen können sowohl im Neubau als auch im Altbau installiert werden. Sie eignen sich als Hauptheizung oder zur Ergänzung bestehender Heizsysteme. Viele Anlagen decken auch den kompletten Warmwasserbedarf eines Haushalts ab. Einige Systeme bieten zusätzlich eine Kühlfunktion für den Innenraum im Sommer.
Die Effizienz einer Wärmepumpe wird über die Jahresarbeitszahl (JAZ) gemessen. Dank der Nutzung von Umweltenergie lassen sich die Heizkosten deutlich reduzieren, vor allem im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen. Zudem können Förderprogramme die Investitionskosten senken und die Rentabilität weiter verbessern.
Wärmepumpen sind außerdem wartungsarm und zuverlässig. Regelmäßige Inspektionen sichern die Effizienz über viele Jahre, wobei die Lebensdauer moderner Anlagen häufig bei 20 Jahren oder mehr liegt. Damit vereinen Wärmepumpen hohen Komfort, Nachhaltigkeit und langfristige Kostenersparnis.

Zusammenfassung & Vorteile der Technologie
Die Wärmepumpe ist eine der effizientesten und nachhaltigsten Formen der Wärmeerzeugung. Sie nutzt Umweltenergie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser und wandelt sie mithilfe von elektrischer Energie in Heizwärme um. Dadurch kann sie mit wenig Strom viel Wärmeenergie erzeugen, ganz ohne fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl.
Ihr Funktionsprinzip ist ähnlic dem eines Kühlschranks, nur umgekehrt: Während der Kühlschrank Wärme aus dem Innenraum abführt, führt die Wärmepumpe Wärme aus der Umgebung in Dein Haus. Diese Technik ermöglicht es, Heizenergie, Warmwasser und sogar Kühlung effizient bereitzustellen.
Zu den größten Vorteilen der Wärmepumpentechnik gehören:
- Hohe Effizienz: Eine Wärmepumpe kann bis zu viermal mehr Wärmeenergie erzeugen, als sie an Strom verbraucht.
- Nachhaltigkeit: Sie nutzt erneuerbare Umweltwärme und reduziert so den CO₂-Ausstoß deutlich.
- Kosteneinsparung: Niedrigere Heizkosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen, besonders in Verbindung mit Photovoltaik.
- Flexibilität: Einsatz in Neubauten, Altbauten und bei Sanierungen.
- Langlebigkeit & Wartungsarmut: Geringer Wartungsaufwand und eine Lebensdauer von über 20 Jahren.
- Klimaschutz: Ein aktiver Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen und zur Nutzung von Umweltenergie.
Durch ihre Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Fördermöglichkeiten gilt die Wärmepumpe als Technologie für eine klimaneutrale Zukunft. Sie zeigt, wie Technik und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können, für mehr Energieunabhängigkeit, geringere Kosten und ein nachhaltiges Heizsystem der nächsten Generation.

Als euer Experte für Solartechnik und erneuerbare Energien informiert euch Dominik regelmäßig im priwatt-Blog über alles Wissenswerte rund um die Themen Balkonkraftwerk, PV, Stromtarife, Batteriespeicher und Co.

