Solarstrom einspeisen oder auf Eigenverbrauch setzen? So steht es tatsächlich um die Vergütung!

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Wirtschaftlichkeit
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Eine Photovoltaik-Anlage ist eine interessante Option, um die Stromkosten mit oder ohne eine Einspeisevergütung zu senken. Hierzu gewinnst Du aus Sonnenenergie Strom und leitest diesen, falls Du die Einspeisevergütung in Anspruch nehmen möchtest, gegen ein Entgelt in das öffentliche Stromnetz. Mit dem Netzanschluss zahlreicher Solaranlagen kommen wir Schritt für Schritt in den Genuss der Vorteile von erneuerbaren Energien: geringere Stromgestehungskosten, eine sinkende Abhängigkeit vom Stromnetz der Region und ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Energiesystem.

Doch die Preise für große Photovoltaik-Anlagen, die häufig auf dem Dach installiert werden, sind hoch. Dennoch suchen viele Betreiber nach Möglichkeiten, um mit ihren Anlagen Geld zu verdienen. Nicht alle von ihnen wissen um den Betrag der Förderungen, der je nach Inbetriebnahme Monat für Monat variiert. Eine kleine Photovoltaik-Anlage hingegen ist auch ohne Zuschuss wirtschaftlich. Wie das geht? Das zeigen wir Dir im Folgenden. Im priwatt-Blog findest Du übrigens viele weitere Beiträge mit spannenden Themen rund um Solarstrom.

Mit Mini-PV Solarstrom einspeisen? Kein Anspruch auf Einspeisevergütung

Kommen wir beim Thema Vergütung von Solarstrom sofort auf den Punkt: Die Einspeisung von Strom aus Photovoltaik ist nur bei größeren Anlagen (bis 10 kWp) lohnenswert. Das bedeutet, dass Du mit einer großen Photovoltaikanlage jeden Monat einen fixen Betrag pro Kilowattstunde erhältst. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind hier eindeutig, denn die Einspeisevergütung ändert sich ab der Inbetriebnahme monatlich nicht und ist abhängig von der installierten Leistung.

Eine Mini-PV-Anlage – auch als Balkonkraftwerk bezeichnet – hat nur bedingt Anspruch auf die Vergütung durch Einspeisung. Da in der Regel gängige Anlagen nicht alle Anforderungen so erfüllen, wie es größere Photovoltaikanlagen auf Hausdächern tun, besteht im Regelfall kein Anspruch auf die Einspeisevergütung. Daher hat sich eine Mini-Solaranlage am besten für den Eigenverbrauch bewährt.

Die etwaigen in das öffentliche Stromnetz eingespeisten Strommengen erzielen unter Berücksichtigung von Steuern und sonstigen Abgaben außerdem keinen direkten Mehrwert.

Falls Du nun denkst: „Schade, ich wollte mir ein kleines Balkonkraftwerk finanzieren und damit ein passives Einkommen generieren”, müssen wir Dich leider enttäuschen. Aber es gibt keinen Grund, traurig zu sein, denn die Mini-PV-Anlagen sind trotzdem für den Geldbeutel und die Umwelt nützlich: Mit diesen Anlagen kannst Du Deinen erzeugten Strom selbst verbrauchen. Dadurch sparst Du bis zu 100 Euro pro Modul im Jahr.

Was ist ein Balkonkraftwerk?
Hiermit sind kleine PV-Anlagen gemeint, die meist aus ein oder zwei Solarzellen, einem Wechselrichter, einem Befestigungssatz und Kabelanschlüssen zur Verbindung mit dem Netzanschluss in Deinem Haushalt bestehen. Diese werden häufig am Balkon – daher der Name – sowie an der Fassade oder im kleinen Garten montiert. Anders als “große” Solaranlagen können diese Anlagen ohne Fachmann selbst montiert und in Betrieb genommen werden.

Mini PV-Anlagen: Spare dank Eigenverbrauch bares Geld

Auch wenn die Inbetriebnahme einer kleinen PV-Anlage keine Einspeisevergütung mit sich zieht, sinken die Beträge merklich, die Du bei Deinem Energieversorger für den Bezug von Strom über das öffentliche Netz zahlst. Das heißt: Du gewinnst und verbrauchst Deinen eigenen Strom und refinanzierst die kleine Solaranlage mit den Kosteneinsparungen. Und eines sei an dieser Stelle gesagt: Eine Solaranlage für den Eigenverbrauch rechnet sich! Du willst mehr wissen? Dann lies gerne mehr zur Amortisation eines Balkonkraftwerkes in unserem Beitrag zu den Balkonkraftwerk-Kosten.

Solarstrom einspeisen: Gesetzeslage macht kleine Anlagen immer weniger lukrativ

Seit Mai 2012 gibt es die sogenannte Netzparität von Solarstrom. Netzpari… was? Die Netzparität bezeichnet den Zeitpunkt, zu dem der Preis für den Solarstrom genauso hoch ist wie der der elektrischen Energie aus dem öffentlichen Netz. 

2012 noch bei 19,5 Cent pro Kilowattstunde gelegen, besagt ein wesentlicher Beschluss aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von 2022, dass die Einspeisevergütung bei 8,2 Cent pro Kilowattstunde liegt. Damit liegt sie unter den Kosten für die eigene Stromerzeugung von ca. 10 Cent pro Kilowattstunde und auch klar unter den Strombezugspreisen Deines Energieversorgers. Schlecht für AnlagenbesitzerInnen, die einspeisen möchten, denn wer für weniger als 10 Cent pro Kilowattstunde Strom über die Steckdose in das öffentliche Netz einspeisen möchte, kann bei Bezugspreisen von mittlerweile mehr als 37 Cent/kWh nicht von einem rentablen Unterfangen sprechen. Für BesitzerInnen einer Mini-PV-Anlage mit maximal 2 Modulen heißt das: Solarstrom einspeisen lohnt sich nicht.

Den von der Mini-PV-Anlage erzeugten Strom zum Eigenverbrauch zu nutzen, birgt hingegen Vorteile. Denn würdest Du Deinen Solarstrom verkaufen und stattdessen über das öffentliche Netz Strom beziehen, würde dies dazu führen, dass Du entgegen Deiner Rechnungen draufzahlen musst. Noch dazu würdest Du selbst keinen grünen Strom aus erneuerbaren Energien nutzen – ein paradoxes Unterfangen.

Du weißt jetzt also: Um wirtschaftlich Solarstrom einspeisen zu können, benötigst Du keine große Anlage. Eine Mini-PV-Anlage nutzt Du stattdessen für Dich allein, z.B. als Solaranlage zur Deckung der Last von Kühlschrank, Fernseher und Co. In diesem Fall wird die Solaranlage mit zwischengeschaltetem Wechselrichter einfach an das Hausnetz angeschlossen. Diese praktischen Plug-and-Play-PV-Anlagen sind uns bei priwatt eine Herzensangelegenheit, damit jeder und jede an den erneuerbaren Energien Freude haben kann. Schließlich gelingt uns die Energiewende nur gemeinsam!

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Sophia Reker

Erfolgreich abgeschlossenes Bachelor-Studium des Wirtschaftsingenieurwesens in Hamburg und Master-Studium der Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik in Leipzig mit Schwerpunkten auf Solartechnik und vernetzte Energiesysteme. Sie ist seit 2014 im redaktionellen Umfeld tätig und verfasst seit 2020 Fachartikel über die Energiewende und darüber, was private VerbraucherInnen tun können.

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