Solarpflicht 2025 für Bestandsgebäude: Das musst Du wissen

Dominik Broßell
Redakteur

Immer mehr Bundesländer führen eine gesetzliche Solardachpflicht ein – und das betrifft nicht nur Neubauten. Auch bei Sanierungen von Bestandsgebäuden greifen zunehmend Vorgaben, die den Einbau von Solaranlagen vorschreiben. Was das für Dich als HausbesitzerIn bedeutet, welche Ausnahmen gelten und wie Du teure Bußgelder vermeidest, erfährst Du hier.
Was bedeutet die Solarpflicht überhaupt?
Die Solarpflicht ist eine gesetzliche Regelung, die EigentümerInnen bestimmter Gebäude verpflichtet, Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen zu installieren. Ziel ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und fossile Energiequellen zu ersetzen. Insbesondere bei Neubauten, Dachumbauten und Sanierungen spielt sie heute eine zentrale Rolle in den Bauordnungen vieler Bundesländer.

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Gilt die Solarpflicht bundesweit?
Nein. Derzeit gibt es keine bundesweite Solarpflicht. Jedes Bundesland legt seine eigenen Regeln fest – mit unterschiedlichen Anforderungen, Ausnahmen und Fristen. Für Dich bedeutet das: Je nachdem, wo Dein Haus steht, gelten andere Vorgaben.

Diese Bundesländer setzen die Solarpflicht für Bestandsgebäude bereits um
Einige Bundesländer gehen besonders weit und beziehen auch wesentliche Dachumbauten oder Sanierungen an bestehenden Wohngebäuden in ihre Solarpflicht ein. Für Dich als HausbesitzerIn heißt das: Auch wenn Dein Gebäude schon länger steht, kann eine Dachsanierung künftig den Einbau einer PV-Anlage erforderlich machen.
Solarpflicht in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg war das erste Bundesland mit einer PV-Pflicht für Bestandsgebäude. Seit Januar 2023 musst Du bei grundlegenden Dachsanierungen mindestens 60 % der geeigneten Dachfläche mit Photovoltaik oder Solarthermie belegen. Die Regelung gilt für private und gewerbliche Immobilien gleichermaßen.
Solarpflicht in Berlin
In Berlin besteht seit 2023 eine Solarpflicht bei Aufstockungen, Dachausbauten und umfangreichen Dachsanierungen. Mindestens 30 % der Nettodachfläche müssen mit einer PV-Anlage ausgestattet werden. Auch solarthermische Anlagen sind zulässig.

Solarpflicht in Hamburg
Auch Hamburg setzt auf eine verbindliche Solarpflicht: Seit 2024 gilt sie bei Dachumbauten an Bestandsgebäuden. Die Anlage muss mindestens 30 % der Bruttodachfläche bedecken. Betroffen sind alle Dächer mit einer Fläche ab 50 Quadratmetern – also auch viele Einfamilienhäuser.
Solarpflicht in Niedersachsen
Niedersachsen zieht 2025 nach: Bei grundlegenden Dachsanierungen an Wohnhäusern ist künftig die Installation einer PV-Anlage verpflichtend. Mindestens 50 % der Dachfläche müssen mit Modulen oder thermischen Kollektoren belegt werden.
Solarpflicht in Nordrhein-Westfalen
NRW geht stufenweise vor: Ab 2026 sind alle Dachsanierungen von Bestandsgebäuden von der Solarpflicht betroffen. Schon jetzt müssen neue Wohngebäude mit PV ausgestattet werden.
Solarpflicht in Schleswig-Holstein
Seit März 2025 gilt in Schleswig-Holstein: Wird mehr als 10 % der Dachfläche eines bestehenden Wohngebäudes erneuert, muss eine Solaranlage installiert werden. Eine Übergangsfrist gilt noch bis Ende März 2026, z. B. wenn Bauantrag oder -anzeige vor dem Stichtag eingereicht wurden.

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Gibt es Ausnahmen von der Solarpflicht?
Ja – unter bestimmten Voraussetzungen können HausbesitzerInnen ganz oder teilweise von der Solarpflicht befreit werden. Häufige Ausnahmen:
✅ Die Dachfläche ist kleiner als 50 m².
✅ Die Dachausrichtung ist extrem ungünstig (z. B. Nordseite ohne Neigung).
✅ Die Statik des Dachs erlaubt keine sichere Montage.
✅ Die wirtschaftliche Zumutbarkeit ist nicht gegeben (z. B. sehr hohe Kosten bei denkmalgeschützten Gebäuden).
Wichtig: Befreiungen müssen beantragt und gut begründet werden – z. B. mit einem Gutachten oder einem Nachweis zur Unwirtschaftlichkeit.

Was passiert, wenn ich die Solarpflicht ignoriere?
Einfach nichts tun ist keine Option. In vielen Bundesländern drohen Bußgelder in vier- bis fünfstelliger Höhe. In Berlin z. B. bis zu 5.000 €, in Baden-Württemberg bei Verweigerung der Nachrüstung sogar bis zu 50.000 €.
Zudem kannst Du verpflichtet werden, innerhalb eines Jahres nachzurüsten – auf eigene Kosten.
So gehst Du richtig vor
Wenn Du Dein Dach sanierst oder einen größeren Umbau planst, informiere Dich frühzeitig über die geltenden Vorschriften in Deinem Bundesland. Dann kannst Du:
✅ Förderungen nutzen
✅ PV-Angebote einholen
✅ mögliche Ausnahmen prüfen
✅ die beste Ausrichtung und Modulanzahl planen
Fazit: Die Solarpflicht wird allgegenwärtiger, aber sie ist wichtig
Die Solarpflicht mag auf den ersten Blick nach zusätzlicher Bürokratie wirken – ist aber in Wahrheit eine riesige Chance. Wer heute saniert, kann nicht nur langfristig Stromkosten sparen, sondern auch zur Energiewende beitragen und die Wertsteigerung der eigenen Immobilie fördern.
Du willst mehr erfahren? Wir beraten Dich gern!

Als euer Experte für Solartechnik und erneuerbare Energien informiert euch Dominik regelmäßig im priwatt-Blog über alles Wissenswerte rund um die Themen Balkonkraftwerk, PV, Stromtarife, Batteriespeicher und Co.