Amortisation PV-Anlage: Wann rechnet sich Photovoltaik?
Wenn Du Dir eine Photovoltaikanlage anschaffst, möchtest Du natürlich wissen, in welchem Zeitraum sich die Investition rentiert. Wir erläutern, wie die Amortisation einer Photovoltaikanlage berechnet wird und zeigen Amortisationszeiten für gängige PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern.
Photovoltaik-Amortisation - Was heißt das eigentlich?
Die Amortisationszeit einer PV-Anlage beschreibt, wie lange es dauert, bis die Kosten einer Photovoltaikanlage durch die Erlöse und Einsparungen aus der Stromproduktion ausgeglichen sind. Erst ab diesem Zeitpunkt generiert die Anlage wirkliche Gewinne. Die Länge der Amortisation Deines Investments ist also entscheidend für die Rentabilität Deiner PV-Anlage.
Mit welchen Amortisationszeiten kannst Du rechnen?
Übliche Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser mit einer Leistung von 8 bis 15 kWp amortisieren sich normalerweise innerhalb von 9 bis 11 Jahren. Wenn ein Stromspeicher hinzugefügt wird, verlängert sich der Amortisationszeitraum auf 10-15 Jahre. Allerdings resultiert dies nach der Amortisation in höheren Einsparungen bei den Stromkosten.
Welche Faktoren sind bei der Amortisationszeit von PV-Anlagen relevant?
Kosten:
Die Kosten einer Solaranlage haben einen entscheidenden Einfluss auf die Dauer der Amortisation. Den Hauptteil der Kosten machen die Anlagenteile, wie Module und Wechselrichter, aus. Allerdings sind auch die Installationskosten entscheidend: Im Durchschnitt fallen hier 1500 bis 3000 € an, das sind 15 bis 25 % der Gesamtkosten.
Grundsätzlich nehmen die Kosten pro kWp installierter Leistung mit zunehmender Größe der PV-Anlage ab, allerdings solltest Du nur so viel Leistung auf Deinem Haus installieren wie Du auch verbrauchst.
Einnahmen:
Die Einnahmen, die Du durch Deine Photovoltaikanlage erwirtschaftest, hängen natürlich in erster Linie von Deinem Stromertrag ab. Je mehr Strom Deine Anlage erzeugt, desto mehr Energie kann ins öffentliche Netz eingespeist werden und wird dann durch die staatliche Einspeisevergütung mit einem festen Betrag vergütet. Diese Einspeisevergütung ist in den letzten Jahren allerdings rapide gesunken.
Noch relevanter ist deshalb der Eigenverbrauch. Obwohl Du durch den Eigenverbrauch von Solarstrom keine direkten Einnahmen generierst, sparst Du Dir mit jeder selbst erzeugten Kilowattstunde die gleiche Menge teuren Netzstrom. Derzeit liegt der Preis für Netzstrom bei ca. 73 Cent pro kWh, während eine Kilowattstunde selbst erzeugter Solarstrom je nach Standort nur 5 bis 11 Cent kostet.
Allerdings hängen die tatsächlich generierten Einsparungen auch davon ab, welche Menge Deines eigenen Solarstroms auch von Dir verbraucht wird. Bei einer durchschnittlichen Photovoltaikanlage beträgt der Eigenverbrauchsanteil in der Regel etwa 30 % bis 40 %. Der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist. Wenn Du jedoch einen Stromspeicher zur Anlage hinzufügst, steigt der Eigenverbrauchsanteil auf etwa 50 % bis 80 %.
Es ist wahrscheinlich, dass sich der Wert Deines selbst verbrauchten Solarstroms erhöhen wird, da die Strompreise um etwa 1 % bis 3 % pro Jahr steigen. Bei der Amortisationsrechnung wird deshalb in der Regel auch eine jährliche Strompreissteigerung von 3 % berücksichtigt.
Zusätzliche Investitionen:
Auch wenn Du Dich dafür entscheidest, Deine PV-Anlage mit einem Stromspeicher oder einer Wallbox zu erweitern, entstehen zusätzliche Kosten. Dies führt zu einer leichten Verzögerung bei der Photovoltaik-Amortisation, allerdings auch zu langfristig höheren Einsparungen bei den Stromkosten.
Wartung:
Auch die Wartungskosten sollten bei der Amortisation einfließen. Für die jährliche Wartung werden etwa 200 € veranschlagt.
PV-Versicherung:
Auch eine PV-Versicherung sorgt für fortlaufende Kosten. Trotzdem kann sich die Investition lohnen, um die Photovoltaikanlage vor Wetterereignissen und Ertragsausfall abzusichern. Weitere Informationen dazu findest Du in diesem Blogartikel.
Wie wird die Amortisation einer PV-Anlage berechnet?
Die Amortisation Deiner Photovoltaikanlage wird mit folgender Formel berechnet:
Amortisationszeit = Investitionskosten geteilt durch jährliche Einnahmen
Deine Einnahmen ergeben sich aus der Vergütung, die Du für Deinen eingespeisten Solarstrom erhältst und aus den Stromkosten, die Du sparst, wenn Du keinen teuren Strom von Energieanbietern beziehen musst. Zu den Investitionskosten zählen nicht nur der reine Anlagenpreis, sondern auch Installations- und Wartungsaufwendungen.
Fazit: PV-Anlagen amortisieren sich schnell.
Deine Photovoltaikanlage amortisiert sich voraussichtlich innerhalb von 9 bis 15 Jahren. Bei einer Lebensdauer von 25 Jahren oder mehr werden so bereits in den ersten 10 Jahren Gewinne erwirtschaftet und Du kannst über die gesamte Lebensdauer Deiner Anlage tausende Euro an Stromkosten sparen.