Wann amortisiert sich ein Balkonkraftwerk?

Author's iconDominik Broßell
PV-Markt
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Dank der hohen Strompreise der letzten Jahre suchen auch Privatpersonen immer häufiger nach günstigen und nachhaltigen Energielösungen. Deshalb ist es kein Wunder, dass Balkonkraftwerke immer mehr an Beliebtheit gewinnen: Sie sind günstig, einfach aufzubauen und lassen sich quasi überall betreiben. Aber sind sie auch wirtschaftlich effizient? 

Für viele Solar-Interessierte ist die Dauer der Amortisation einer der wichtigsten Faktoren beim Kauf eines Balkonkraftwerks. Also der Zeitraum, in dem die Anschaffungskosten durch die erzielten Stromeinsparungen der PV-Anlage wieder gedeckt werden.

Glücklicherweise sind kleine Solaranlagen erstaunlich effizient: Balkonkraftwerke amortisieren sich im Durchschnitt nach ungefähr 4 bis 6 Jahren. Das ist aber nur eine grobe Schätzung, da individuelle Faktoren wie der genaue Standort des Hauses, die Ausrichtung und Neigung des Balkons, das lokale Klima und die Qualität des Systems eine erhebliche Rolle spielen können.

Ein weiterer entscheidender Aspekt für die Wirtschaftlichkeit eines Balkonkraftwerks ist der aktuelle Strompreis. In den letzten Jahren stieg der Strompreis kontinuierlich und Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Balkonkraftwerke werden deshalb noch rentabler: Denn je höher der Preis für Netzstrom ist, desto attraktiver wird die Eigenstromerzeugung. Eine Erhöhung der Strompreise kann daher die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks verkürzen und seine Rentabilität steigern.

Wie viel kostet ein Balkonkraftwerk? 

Es ist schwer, einen festen Preis für Balkonkraftwerke zu nennen, da sich die genauen Kosten von Angebot zu Angebot unterscheiden. In der Regel bewegt sich der Preisbereich für Balkonkraftwerke zwischen etwa 500 und 1250 Euro.

Die Preise werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch:

Lieferumfang: Der Lieferumfang eines Balkonkraftwerks sollte in der Regel wesentliche Komponenten wie das Solarmodul, den Wechselrichter und wichtige Anschlusskabel umfassen. Komplettpakete wie die Balkonkraftwerke von priwatt sind meistens günstiger in der Anschaffung. 

Hersteller: Die Wahl des Herstellers für ein Balkonkraftwerk ist entscheidend, da verschiedene Hersteller unterschiedliche Qualitätsstandards und Leistungsniveaus bieten. Das günstigste Angebot hat also nicht zwangsläufig die schnellste Amortisationsdauer, da billige Komponenten die Effizienz der Anlage verringern können. 

Staatliche Förderungen: Je nach Region gibt es verschiedene staatliche und regionale Förderungen, die die Anschaffungskosten teils deutlich reduzieren können. Wenn Du mehr über die Förderungsmöglichkeiten für Dein Balkonkraftwerk erfahren möchtest, schau einfach bei unserem Blog-Beitrag zum Thema vorbei.

Zusätzliche Kosten wie Installation oder der Austausch des Zählers: Im Normalfall sind die zusätzlichen Kosten bei Balkonkraftwerken außerordentlich gering: Die Montage kann mit geringen handwerklichen Vorkenntnissen selbst und ohne die Hilfe einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Sollte ein Austausch des Stromzählers erforderlich sein, übernimmt der Netzbetreiber die Kosten. Zusatzausgaben fallen normalerweise also nur in speziellen Fällen an. 

Balkonkraftwerke sind also im Vergleich mit traditionellen Solaranlagen äußerst günstig in der Anschaffung. Doch wie viel Energie kann für diesen Preis erzeugt werden?

Wie viel Strom kann ein Balkonkraftwerk produzieren?

Die genaue Höhe des erzeugten Solarstroms ist natürlich von unterschiedlichen Umständen abhängig, zum Beispiel von der Leistungsfähigkeit der ausgewählten Anlage und dem Standort

Wenn Du unkompliziert ausrechnen möchtest, wie viel Strom Deine PV-Anlage voraussichtlich produzieren wird, ist unser Ertragsrechner die richtige Anlaufstelle.

Bei südlicher Ausrichtung und gutem Aufstellwinkel erzielen moderne Balkonkraftwerke mit 2 Modulen im Durchschnitt 650 kWh Jahresertrag. Das sind etwa 1,58 bis 1,69 kWh pro Tag. Das ist natürlich nur ein Schätzwert, der unter anderem stark von der Sonneneinstrahlung in der Region, dem Installationsstandort und der gewählten Modulart abhängt. 

Unsere Balkonkraftwerke der 3. Generation produzieren sogar bis zu 760 kWh grünen Strom im Jahr. Das liegt an den bifazialen Modulen, die auch das reflektierte Sonnenlicht auf der Rückseite nutzen können und so Mehrerträge von bis zu 30 % erzielen.

Wenn Du mehr Strom produzierst, als Du im Moment verbrauchen kannst, geht die überschüssige Energie einfach ins öffentliche Stromnetz, ohne dass Du dafür eine Vergütung erhältst. Deshalb kann sich die Anschaffung eines Stromspeichers lohnen, um den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms zu erhöhen.

Welche Faktoren beeinflussen die Dauer der Amortisation?

Die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks lässt sich natürlich nur im Einzelfall genau bestimmen und ist von vielen verschiedenen Aspekten abhängig

Trotzdem gilt: Ein Balkonkraftwerk rentiert sich wirtschaftlich im Grunde immer. Die erwartbare Amortisationszeit von 4 bis 6 Jahren fällt bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren oder mehr kaum ins Gewicht. Du kannst also in jedem Fall noch viele Jahre vom Stromertrag Deiner Anlage profitieren, nachdem die Investitionskosten eingespielt wurden. 

Wenn Du die Dauer der Amortisation aber etwas genauer bestimmen möchtest, siehst Du wichtigsten Einflussfaktoren hier auf einem Blick: 

Energiepreise und Tarife: Die Höhe der Energiepreise und die spezifischen Tarife Deines Energieversorgers spielen eine entscheidende Rolle bei der Berechnung Deiner Einsparungen. Es ist wichtig, auch künftige Preissteigerungen zu berücksichtigen, um eine realistische Einschätzung Deiner langfristigen Einsparungen zu erhalten.

Anteil des Eigenverbrauchs: Deine Ersparnisse hängen hauptsächlich von der Menge des selbst erzeugten und verbrauchten Stroms ab. Wenn Du mehr eigenen Solarstrom nutzt, musst Du weniger vom Energieversorger zukaufen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. 

Kauf- und Installationsaufwendungen: Die Kosten für den Kauf und die Installation eines Balkonkraftwerks variieren je nach Modell und Anbieter. Es ist wichtig, diese Kosten in die Berechnung einzubeziehen, um ein genaues Bild Deiner anfänglichen Investition zu erhalten.

Lebensdauer des Balkonkraftwerks: Die meisten Hersteller gewähren eine Produktgarantie von mindestens zehn Jahren für ihre Balkonkraftwerke. Unter optimalen Bedingungen und mit angemessener Pflege kann die tatsächliche Lebensdauer jedoch erheblich länger sein. Eine längere Lebensdauer führt zu mehr erzeugtem Strom und somit zu einer verbesserten Rentabilität.

Die Finanzierung des Balkonkraftwerks: Falls die Finanzierung des Balkonkraftwerks nicht aus eigenen Mitteln erfolgen kann oder soll, ist es notwendig, die Kosten für einen Kredit oder ein Leasing in die Rentabilitätsberechnung einzubeziehen. Die Zinsen und Gebühren im Zusammenhang mit der Finanzierung können die Amortisationszeit verlängern.

Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk? 

Die Frage, ob sich ein Balkonkraftwerk wirtschaftlich lohnt, ist relativ einfach zu beantworten: Ja, natürlich lohnt es sich!

Wenn Du einige grundsätzliche Kriterien beachtest, kannst Du mit diesem Investment wenig falsch machen und jahrzehntelang bares Geld sparen.

Bereits nach weniger als einem Drittel der angedachten Lebensdauer sind die Balkonkraftwerk-Kosten im Durchschnitt wieder erwirtschaftet und Du kannst über viele weitere Jahre beträchtliche Einsparungen erzielen. 

Der jährliche Stromertrag variiert je nach Ausrichtung und Modulneigung zwischen 200 und 350 kWh bei Anlagen mit einem 360-W-Solarmodul. Und da die Energiepreise kontinuierlich steigen, erhöht sich auch der Gegenwert Deiner erwirtschafteten Wattstunden regelmäßig: Aktuell ist eine Stromersparnis von 100 € pro Modul im Jahr realistisch.

Die Frage ist also nicht, ob Dein Balkonkraftwerk rentabel ist, sondern wann Du anfängst!

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Dominik Broßell

Als Autor sammelte Dominik in unterschiedlichen Branchen Erfahrungen, bevor er in erneuerbaren Energien sein Herzensthema fand. Im priwatt-Blog informiert er regelmäßig über alles Wissenswerte rund um Solartechnik und Co.

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